Noch im März waren sie lediglich von einem mageren Plus von 0,8 Prozent für das laufende Jahr ausgegangen. Damit ist die KOF in guter Gesellschaft.
Neben den Konjunkturforschern der ETH Zürich haben zuletzt die meisten Prognostiker ebenfalls ihre BIP-Prognosen wegen des besser als erwartet ausgefallenen Winterhalbjahres erhöht. Mit ihrer Prognose für das laufende Jahr befindet sich die KOF etwa im Durchschnitt der Schätzungen.
Für das nächste Jahr zählt sie gar zu den optimistischsten Auguren, auch wenn sie ihre Erwartungen leicht dämpfte. Nun gehe man für 2013 von einem BIP-Anstieg von 1,7 Prozent aus, teilte die KOF am Freitag in ihrer Sommerprognose mit. Bislang hatten die Konjunkturforscher eine Erhöhung von 1,9 Prozent vorhergesagt.
Robustes Winterhalbjahr
Ähnlich wie in Deutschland habe sich auch die Wirtschaft in der Schweiz zu Jahresbeginn relativ gut entwickelt, schreibt die KOF. Einen grossen Anteil daran habe die Schweizerische Nationalbank (SNB), die mit ihrer Verteidigung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Fr. die hiesige Wirtschaft stabilisiert habe.
Einer der Gründe für das gute erste Quartal 2012 war die positive Entwicklung des privaten Konsums, der zum Jahreswechsel wieder an Fahrt gewann. Die positive Entwicklung der Reallöhne, die anhaltende Einwanderung sowie der robuste Arbeitsmarkt stützten den Konsum.
Im laufenden Jahr dürfte der private Konsum um 2 Prozent zunehmen und damit stärker als erwartet, schreibt die KOF. Bislang hatten die Konjunkturforscher mit einem Plus von 1,7 Prozent gerechnet.
Dagegen dürfte der Staatskonsum wegen geschwundener Haushaltsüberschüsse relativ schwach zunehmen. Hier schraubte die KOF die Erwartungen von +1,0 Prozent auf +0,7 Prozent zurück.