Nach einer neuen Berechnungsgrundlage liegt die Quote gar bei nur 2,7 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Montag mitteilte. Erstmals wurde für die Berechnung der Quote die Zahl der Erwerbspersonen gemäss Eidgenössischer Volkszählung aus dem Jahr 2010 verwendet.
Nach dieser neuen Berechnungsmethode hätte die Arbeitslosenquote im Mai ebenfalls bei 2,7 Prozent statt 3,0 Prozent gelegen. Mit der neuen Grundlage werde die Zunahme der Erwerbspersonen während des letzten Jahrzehnts berücksichtigt, schreibt das Seco. So könne ein genaueres Bild der Lage auf dem Arbeitsmarkt vermittelt werden.
Saisonale Effekte
Der Rückgang der Arbeitslosenquote hat hauptsächlich saisonale Gründe. Vor allem im Bau und im Gastgewerbe hätten mehr Personen gearbeitet, erklärte Serge Gaillard, Direktor für Arbeit im Seco.
114'868 Personen waren Ende Juni arbeitslos gemeldet. /


Bereinigt um die saisonalen Effekte resultierte im Juni im Vergleich zum Vormonat sogar ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Aus den neusten Zahlen lasse sich kein klarer Trend ablesen, sagte Gaillard im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. «Dies widerspiegelt die momentane konjunkturelle Unsicherheit.»
Jugendarbeitslosigkeit auf «tiefem Niveau»
Längerfristig betrachtet, sieht Gaillard hingegen einen Trend: Bis letzten Herbst sei die Arbeitslosigkeit gesunken, danach habe sie stagniert. «Seit dem Frühling beobachten wir saisonbereinigt einen leichten Anstieg. Ab August erwarten wir in erster Linie aus saisonalen Gründen eine leichte Zunahme.»
Bei den Jugendlichen liege die Arbeitslosigkeit auf einem «sehr tiefen Niveau», sagte Gaillard. Die Jugendarbeitslosigkeit sei aber höher als noch vor einem Jahr. «Wir werden ab August sagen können, wie die Schulabgänger dieses Jahr auf dem Arbeitsmarkt aufgenommen werden», sagte Gaillard. Vorläufig sähen die Zahlen sehr gut aus.