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Neuer Syrienvermittler Brahimi will «sein Bestes tun»Genf/Damaskus/Istanbul - Der neue Syrien-Sondervermittler Lakhdar Brahimi hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon bei ihrem Treffen in New York versprochen, sich voll für die schwierige Aufgabe zur Verfügung zu stellen. «Ich werde mein Bestes tun», sagte der frühere algerische Aussenminister nach UNO-Angaben vom Freitagabend.asu / Quelle: sda / Freitag, 24. August 2012 / 21:16 h
Der 78-jährige Brahimi war von der UNO und der Arabischen Liga für die Aufgabe ausgewählt worden. Er tritt offiziell am 1. September die Nachfolge von Kofi Annan an. Anders als sein Vorgänger sucht Brahimi die örtliche Nähe zum Sicherheitsrat. Der neue Sondergesandte werde sein Büro am UNO-Hauptsitz in New York einrichten, teilte UNO-Sprecher Martin Nesirky mit.
Hunderttausende Flüchtlinge Derweil flüchten immer mehr Menschen vor den Kämpfen aus Syrien. Inzwischen seien über 200'000 offiziell registrierte Flüchtlinge in die Nachbarländer geflohen, teilte das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) am Freitag in Genf mit. Die tatsächlichen Flüchtlingszahlen dürften gemäss UNHCR jedoch deutlich höher liegen. Allein in Jordanien gingen die Behörden inzwischen von 150'000 syrischen Flüchtlingen aus, hiess es. In der Türkei ist die Zahl der Flüchtlinge laut Angaben des Krisenzentrum der Regierung innert 24 Stunden um 3518 auf über 78'000 angestiegen. Ankara hatte in den vergangenen Tagen die Aufnahme von insgesamt 100'000 Flüchtlingen als Obergrenze der eigenen Belastbarkeit bezeichnet und die Schaffung von Lagern auf syrischer Seite der Grenze gefordert. Dazu müsse dort möglichst eine Schutzzone eingerichtet werden.Grenzen werden dicht gemacht Ein syrischer Aktivist am Grenzübergang Bab al-Salama sagte, rund um den Grenzposten sässen derzeit rund 8000 Menschen fest. Sie warteten auf eine Erlaubnis zur Einreise in die Türkei. Aus der Türkei seien zwar Lebensmittel für die Vertriebenen gebracht worden.Der 78-jährige Lakhdar Brahimi war von der UNO und der Arabischen Liga zum Sondergesandten ausgewählt worden. /
Diese seien jedoch bei weitem nicht ausreichend. Es fehle vor allem an Milch für Kleinkinder. In der irakischen Grenzprovinz Anbar forderten die örtlichen Behörden die Regierung in Bagdad dazu auf, die Grenze für Vertriebene aus Syrien wieder zu öffnen. Die Zentralregierung, die von religiösen Schiiten-Parteien dominiert wird, sympathisiert jedoch nicht mit den Aufständischen in Syrien. Die irakische Regierung hatte den Grenzübergang Al-Kaim diese Woche mit einem Betonwall verbarrikadieren lassen, nachdem mehrere Hundert Flüchtlinge die Grenze passiert hatten. Zur Begründung hiess es, die Freie Syrische Armee (FSA) habe den Grenzposten auf der syrischen Seite in Al-Bukamal überrannt. Zivilisten sollen für Assad kämpfen Das syrische Regime um Präsident Baschir al-Assad setzt im Kampf gegen die Aufständischen derweil zunehmend auf die Unterstützung durch bewaffnete Zivilisten. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete am Freitag von Gefechten in der Stadt Aleppo, bei denen die Bewohner der jeweiligen Viertel mit den regulären Truppen kooperiert hätten. In den vergangenen Wochen zirkulierten in Aleppo und Damaskus Berichte, wonach die politische Führung Angehörigen von Minderheiten wie Christen und Drusen Waffen angeboten haben soll. In etlichen Fällen habe sie jedoch eine Absage erhalten. In Syrien zählten die Regimegegner am Freitag bis zum Nachmittag mehr als 90 Tote. Heftige Kämpfe wurden unter anderem aus der Stadt Homs gemeldet, die von den Regimetruppen mit Mörsergranaten beschossen worden sein soll.14 Tote bei Kämpfen in Libanon In der nordlibanesischen Stadt Tripoli, wo sich alawitische Anhänger und sunnitische Gegner Assads seit vergangenem Montag immer wieder Gefechte liefern, wurde in der Nacht ein sunnitischer Scheich getötet. Seit Montag starben nach Angaben aus Sicherheitskreisen insgesamt 14 Menschen. Auch Panzerfäuste sollen bei den Kämpfen zum Einsatz gekommen sein. Die neuerliche Gewalt ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass der Bürgerkrieg in Syrien auf den benachbarten Libanon überzugreifen droht.
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