Türkische Kampfflugzeuge hatten den Airbus A-320 der syrischen Fluggesellschaft SyrianAir am Mittwoch auf dem Weg von Moskau nach Damaskus zur Landung in Ankara gezwungen.
Die US-Regierung stehe hinter Verbündeten, die versuchten, Waffenlieferungen an das Regime von Baschar al-Assad zu verhindern, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Josh Earnest am Donnerstag in Washington. Dies gelte besonders für die Türkei.
«Militärische Güter» im Flugzeug
Kurz zuvor hatte der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan den Fund «militärischer Güter» in dem syrischen Passagierflugzeug bestätigt.
Erdogan verurteilte den Versuch, das Material durch den türkischen Luftraum zu transportieren. Russland reagierte verärgert auf die Berichte, wonach Waffen für das Assad-Regime an Bord der in Moskau gestarteten Maschine beschlagnahmt worden seien. Kremlchef Wladimir Putin sagte eine für diesen Montag geplante Reise in die Türkei ab.
Die türkische Führung liess offen, um welche Rüstungsgüter es sich konkret handelt.
Türkische Kampfflugzeuge hatten den Airbus A-320 der SyrianAir zur Landung gezwungen. (Symbolbild) /


Auf einer Pressekonferenz in Ankara sprach Erdogan auf Türkisch von «Malzemeler». Das bedeutet auf Deutsch «Materialien».
Weiter sagte er: «Niemand darf unter keinen Umständen Waffen, Fahrzeuge, Materialien oder Munition mit einem Passagierflugzeug transportieren. Das ist gegen die internationalen Bestimmungen.» Dabei ging er aber nicht konkret auf die Ladung des syrischen Flugzeugs ein.
Syrien spricht von «Luftpiraterie»
Die Maschine des Typs Airbus A-320 war am Mittwochabend von türkischen F-16-Kampfflugzeugen abgefangen und zur Landung auf dem Esenboga-Flughafen in Ankara gezwungen worden. Nach Angaben des türkischen Aussenministers Ahmet Davutoglu lagen dem türkischen Geheimdienst Informationen über eine verdächtige Fracht vor.
Der syrische Verkehrsminister Mahmud Said bezichtigte die Türkei der «Luftpiraterie». Was die Türkei getan habe, widerspreche allen Regeln und Bestimmungen der zivilen Luftfahrt. Syrische Staatsmedien warnten die Türkei davor, «mit dem Feuer zu spielen».