«Diese Medikamente erweisen sich als unwirksam und können schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen», sagt Matthew M. Davis, Studienleiter und Direktor des CS Mott Kinderspitals in Michigan.
Überbesorgte Eltern
«In den USA herrscht eine ganz andere Kultur als in Deutschland, sie sind daran gewohnt, immer gleich Medikamente zu nehmen», kommentiert Kinderarzt Martin Karsten http://kinderarzt-wilmersdorf.de gegenüber pressetext. Aus Karstens Erfahrung kommen Eltern allerdings extrem häufig wegen Husten und Schnupfen in die Praxis.
«Generell wollen sich viele absichern und gehen mit erkälteten Kindern zum Kinderarzt - die Ärzte sind oft dazu da, zu beruhigen», verdeutlicht der Mediziner. Dabei komme ein gesunder Körper schon alleine mit Erkältungen klar. In der Regel verschreiben Kinderärzte ohnehin wenig Medikamente.
Verkühlungen sollten bei Kleinkindern nicht sofort medikamentös behandelt werden. (Archivbild) /

Beipackzettel studieren
Kinder können in der Regel fünf bis zehn Erkältungen jährlich haben und das ist vollkommen normal, weiss Davis. Medikamente gegen Erkältung sollten Kleinkindern unter zwei Jahren überhaupt nicht gegeben werden, rät der US-Mediziner. «Diese Medikamente reduzieren nicht die Zeit der Infektion, sie kann sogar länger dauern und zu schweren Schäden führen», erklärt Davis.
Selbst wenn Medikamente speziell als «Kindermedizin» verkauft werden, sollten die Beipackzettel beachtet werden. «Die Details stehen beim Kleingedruckten», so der US-Studienleiter. Die Nebenwirkungen aus dem Missbrauch von Husten- und Erkältungsmitteln können bei Kleinkindern zu allergischen Reaktionen führen.
Eine Reihe anderer Nebenwirkungen sind ebenfalls schädlich für die Gesundheit der Kleinen: erhöhter oder unregelmässiger Herzschlag, Schlaflosigkeit, eine langsame und flache Atmung, Halluzinationen, Krämpfe, Übelkeit und Verstopfung. «Selbst wenn Produkte bei erkälteten Erwachsenen helfen, sind sie nicht gut für kleine Kinder», unterstreicht Davis.