Vergangene Woche präsentierte Lagerfeld seine Cruise Collection in Singapur. Die Kleider im gewohnten Chanel-Look wurden vom Publikum anerkennend bewundert, doch die Accessoires des erfolgreichen Deutschen lösten einen Sturm der Begeisterung aus. Nach dem Erfolg seiner Strandtasche, die aus zwei riesigen Ringen besteht, welche von weissem Stoff zusammengehalten werden, kreierte Lagerfeld diesmal den perfekten Begleiter für eine elegante Abendveranstaltung. Gegenüber 'telegraph.co.uk' erklärte die graue Eminenz der Modeszene: «Es ist eine quadratische Form und die berühmteste Parfümflasche der Welt, also hielt ich es für eine lustige Idee, sie als Vorlage für eine Tasche zu nutzen. Ich habe noch nie daran gedacht, die No.5-Flasche als Tasche zu benutzen und ich glaube, es ist niedlich, nicht?»
Erst kürzlich feierte Chanel seinen 100. Geburtstag nach der Eröffnung der ersten Boutique im französischen Nobelort Deauville. Genau das inspirierte den Designer zu seiner neuen Linie. «In den 30er Jahren war Coco Chanel eher bekannt für Spitze statt für Tweed. Tatsächlich waren ihre ersten drei Entwürfe entfernt inspiriert von ihrer ersten Strick-Kollektion. Und tatsächlich sieht es sehr modern aus», erklärte der Designer.
Karl Lagerfeld zeigte sich stolz auf seine «niedliche» Abendtasche. (Archivbild) /


«Ich finde es grossartig, dass sie vor 100 Jahren mit einem kleinen Shop für Hüte und Strickmoden anfing und nun ist es eine weltweit bekannte Marke. Heute geht es in einer Cruise Collection nicht mehr in erster Linie ums Reisen, dennoch reisen wir damit, denn wir zeigen sie in verschiedenen Teilen der Welt. Wir waren in Europa, wir waren in Amerika. Es war Zeit für den östlichen Teil der Welt, beziehungsweise das, was die westliche Welt als die östliche Welt bezeichnet», so Lagerfeld.
Die Cruise Collection wurde von gedämpften Tönen dominiert und war zu grossem Teil Cremefarben gehalten. Ganz im Gegensatz zu den Entwürfen, die der Designer im Dezember im schottischen Edinburgh präsentierte. Diese leuchteten in bunten Farben und Mustern. Dieses Mal wollte er etwas Neues ausprobieren. «Ich habe in Edinburgh so viele Farben gezeigt und ganz plötzlich mochte ich Chanels limitierte Palette von Beige, Weiss, Beinahe-Weiss, Elfenbein, Schwarz und Marineblau. Das war genug und es gab keine Notwendigkeit für weitere Farben. Es waren ausreichend Schattierungen vorhanden und es gab neue Proportionen», erklärte Karl Lagerfeld.