Zu diesem Schluss ist ein Team aus Sozialwissenschaftlern der Universitäten Harvard und Utah im Rahmen einer Studie gekommen. Sie ist der Frage nachgegangen, wie sich die Idee von Geld auf das moralische Verhalten der Menschen auswirkt. Das Ergebnis: Wer an Geld denkt, verhält sich unmoralischer. Bernd Höhne sieht darin gegenüber pressetext ein durch und durch menschliche Eigenschaft. «Wenn wir uns nicht kontrollieren, betrügen wir uns», bringt es der Unternehmensberater auf den Punkt.
Für finanzielle Ziele lügen
In der Studie haben die Forscher einige Hundert Studenten mit Sätzen bzw. Bildern konfrontiert, die einen direkten Zusammenhang mit Geld aufweisen.
Geld macht selbstsüchtig. /


Eine andere Gruppe von Probanden hat hingegen Phrasen und Fotos vorgesetzt bekommen, die rein gar nichts mit Geld zu tun haben. Die Studenten der ersten Gruppe haben bei anschliessend gestellten Aufgaben zu einer höheren Wahrscheinlichkeit unethische Absichten verfolgt als jene in der Kontrollgruppe. Gleichzeitig haben sie eher geschäftsmännische Entscheidungsmuster angenommen als ihre Kollegen.
Diejenigen, die an Geld dachten, haben beispielsweise zu einer grösseren Wahrscheinlichkeit die Frage, ob sie aus dem Kopierraum der Uni eine Packung Papier stehlen würden, mit «Ja» beantwortet. Auch würden sie öfter für finanzielle Ziele lügen und dies vor ihnen selbst als «vornehmlich wirtschaftliche Entscheidung» rechtfertigen. «Soziale Beziehungen, die wir eingehen, sind die fundamentale Grundlage von Moral. Diese können an Wert verlieren, sodass moralische Überlegungen verdeckt werden könne», so die Forscher. Daraus folge eine Kosten-Nutzen-Abwägung, welche das Ich fokussiere und andere ausschliesse.