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Bern, Oberland und EmmentalJa, die Schweiz hat eine Bundeshauptstadt. Und nein, es ist weder Zürich noch Genf. Bern hat zwar nicht so viel Geld wie das eine, keine Grenze zu Frankreich und keinen so schönen Springbrunnen wie das zweite. Dafür eine prächtige Altstadt - und darum herum einen ganzen Kanton voller sommerlicher Highlights.asu / Quelle: sommerguide.ch / Dienstag, 2. Juli 2013 / 15:22 h
Immer mit der Ruhe. Dieses Motto scheinen die Berner mit der
Muttermilch aufzunehmen. Dabei hätten sie doch allen Grund,
Purzelbäume zu schlagen aus Begeisterung darüber, was die Stadt
und die Region, in der sie daheim sind, so alles zu bieten haben. Da
wären einmal die kopfsteingepflasterten Gassen, in denen sich auf
engstem Raum neben gemütlichem Gutbürgertum und dem politischen
Verwaltungsapparat eine übersichtliche aber quicklebendige
Kreativszene etabliert hat - mit Outputs von nationaler Relevanz,
von Kopfnicker-Rap bis Mundart-Schnulzen, von Poetry-Slam
bis zu Street Art mit Weltformat. Das Gurtenfestival, eine Art familientaugliches
Mini-Woodstock, behauptet seit 30 Jahren seinen
Stammplatz auf dem Hausberg und im Schweizer Openair-Kalender.
Letzteren bereichert der Kanton darüber hinaus mit dem
Greenfield sowie zahlreichen kleineren, aber nicht weniger feinen
und vor allem originellen Freiluft-Festivals. Solche, an denen zwar
keine fetten Sponsoren-Banner rumhängen, aber das Gebotene von
Herzen kommt.
Möchtegern-High-Society und Cervelat-Promi-Attitüde, das kommt
den Hauptstädtern um keinen Preis ins (Bundes-)Haus. Man gibt
sich, wie man ist und redet, wie einem der Schnabel halt so wächst.
Bond-Girl-Veteranin Ursula Andress kauft ihr Gemüse auf demselben
Frischmarkt wie der Gourmet-Koch und Frau Moser von
nebenan. Bundesräte essen ihre Rösti in Restaurants mit urchigen
Holztischen neben Otto Normalverbraucher.
Bern hat eine prächtige Altstadt - und darum herum einen ganzen Kanton voller sommerlicher Highlights. /
Und Popsänger, die auch im grossen, fernen Zürich die Säle füllen, gucken die Auswärtsspiele der Young Boys in derselben Gartenbeiz wie der Rössli-Stumpen-Raucher. Ja, und natürlich ist da das Wasser. Kaum hat sie eine einigermassen angenehme Temperatur erreicht, wird die Aare zur Lebensader. Man trifft sich im Marzili zum Feierabendschwumm, auf dem Camping Eichholz zum Pfadfinder-Nostalgiebarbecue oder auf dem Zehndermätteli zum Sonntags-Picknick. Bis es mit dieser verflixten Temperatur allerdings endlich soweit ist, kann es je nachdem schon einmal Spätsommer werden, denn da, wo die Aare herkommt, muss man sich auch im Juli warm anziehen: Die Alpengipfel im Berner Oberland thronen fast bis 4000 Meter hoch in der Landschaft. Sie sind umweht von Legenden und Heldengeschichten - der Reichenbachfall, das Jungfraujoch, die Eiger Nordwand? Wo für den urbanen Stadtmenschen die Welt aufhört, fängt für den Outdoor-Freak das Abenteuer erst an. Aus den hintersten Winkeln reisen sie an, die Trekkinghosen-Träger, die sich in den Jugendherbergen zu Interlaken auf den mit Blasen übersäten Zehen rumstehen - oder sich im Liegestuhl erholen, vom ach so stressigen Alltag. Zum Beispiel dem in Zürich oder Genf. Extremsport-Mekka Region Interlaken Manche Menschen brauchen den Nervenkitzel, um sich lebendig zu fühlen. Für Zeitgenossen, die Adrenalin als ihr Lebenselixier verstehen, ist die Gegend um Interlaken ein wahres Schlaraffenland. Einerseits Ausganspunkt für Wandertrips in die Jungfrauregion, anderseits perfekte Basis für River Rafter, Bungee Jumper, Gleitschirmflieger, Mountainbiker und alles andere, wobei man sich sonst noch den Hals brechen kann...
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