Es werde deutlich, dass mit der Entmachtung von Präsident Mohammed Mursi nicht nur der Präsident angegriffen worden sei. Auch die Identität und die Rechte der Menschen in Ägypten, ihre Freiheit und Demokratie seien in Gefahr. Für Dienstag seien weitere Grosskundgebungen in Kairo und anderen ägyptischen Städten geplant. Der politische Arm der radikal-islamischen «Gamaa Islamija» erklärte ebenfalls seine Ablehnung gegenüber den Plänen des «unrechtmässigen» Präsidenten.
Präsidentenwahl erst Anfang 2014
Mansur hatte am Montagabend den politischen Fahrplan für Neuwahlen vorgestellt.
Der stellvertretende Vorsitzende der Partei der Islamisten, Essam al-Arian. /
Demnach soll die Übergangszeit nicht länger als ein halbes Jahr dauern. Nach dem Referendum über eine neue Verfassung solle zuerst das Parlament gewählt werden. Die Präsidentenwahl ist dann für Anfang 2014 vorgesehen.
Unklar ist, wie schnell die Vorbereitungen nun anlaufen, da am Mittwochmorgen in Ägypten die Fastenzeit beginnt. Da die meisten Muslime die heissen Tage ohne Essen und Trinken verbringen, wird in der Zeit auf anstrengende Aktivitäten in der Regel verzichtet. Viele Ägypter hoffen deshalb auf eine Beruhigung der Lage.
Die ägyptischen Streitkräfte hatten am Mittwoch den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi infolge tagelanger Massenproteste abgesetzt und den obersten Verfassungsrichter Mansur zum Übergangspräsidenten gemacht. Die im Dezember per Referendum beschlossene islamistisch geprägte Landesverfassung wurde ausgesetzt.
