Zwar wurde erst Ende Juni die neue Tierversuchsstatistik der Schweiz veröffentlicht, der zufolge für Kosmetikprodukte keine Tierversuche in der Schweiz durchgeführt wurden, doch dies bedeutet nicht, dass alle in der Schweiz verkäuflichen Sonnenschutzprodukte bzw. deren Inhaltsstoffe frei von Tierversuchen sind.
Nachdem nach Jahren zahlreicher Kampagnen von «Vier Pfoten» und anderen Tierschutzorganisationen kürzlich ein EU-Verbot erlassen wurde, dürfen nun Sonnenschutz und andere kosmetische Produkte, die an Tieren getestet wurden, in der EU nicht mehr verkauft werden.
Verbot in der Schweiz nicht gültig
«In der Schweiz ist dieses Verbot nicht gültig», erklärt Corinne Abplanalp, Kampagnenleiterin bei «Vier Pfoten». «Doch müssen alle Tierversuche von der kantonalen Tierversuchskommission bewilligt werden.
Die Tierschutzorganisation rät den Konsumenten, Produkte von Firmen zu kaufen, die
sich verpflichtet haben, keine Tierversuche durchzuführen. /


Für Kosmetik wurden 2012 keine Bewilligungen ausgesprochen. Trotzdem besteht sowohl in den EU-Ländern, als auch in der Schweiz die Gefahr, dass neue Inhaltsstoffe, die an Tieren getestet wurden, ihren Weg in Kosmetikprodukte finden. Denn Tierversuche für Chemikalien mit anderen Verwendungszwecken werden durchgeführt.»
Die Tierschutzorganisation rät deshalb den Konsumenten, Produkte von Firmen zu kaufen, die
sich verpflichtet haben, keine Tierversuche durchzuführen oder in Auftrag zu geben. Produkte, die mit folgenden Qualitätssiegeln gekennzeichnet sind, sind tierleidfrei: Das Leaping Bunny-Siegel (Humane Cosmetic Standard, HCS), das Logo des Internationalen Herstellerverbands gegen Tierversuche in der Kosmetik (IHTK), das Siegel Kontrollierte Natur-Kosmetik (BDIH) sowie das Siegel «Veganblume». «Tierversuchsfreie Produkte sind in Drogerien, Bioläden, Reformhäusern, im Internet oder bei Grossverteilern erhältlich», so Corinne Abplanalp.