Dort widersetzen sich hunderte islamistische Demonstranten seit dem Freitagabend der Aufforderung der Polizei, die Moschee zu verlassen.
Im Inneren der Moschee hielten sich noch rund 700 Menschen auf, sagten Augenzeugen dem Nachrichtensender Al-Dschasira. Sie hätten Angst vor den Sicherheitskräften und Schlägerbanden. Mehrere Frauen sagten, sie wollten die Moschee nicht verlassen und die Männer allein zurücklassen.
Die Mursi-Anhänger hatten am Freitag tagsüber auf dem Ramsis-Platz vor der Moschee demonstriert. Als am Abend die Ausgangssperre begann, verbarrikadierten sie sich in der Moschee.
Bei den Verhandlungen ging es unter anderem darum, ob die Demonstranten anschliessend von der Polizei verhört werden sollen oder nicht.
Die Anhänger des ägyptischen Ex-Präsidenten Mohammed Mursi hatten tagsüber auf dem Platz vor der Moschee demonstriert. /


Frauen sei im Gegensatz zu den Männern freies Geleit versprochen worden, sagten Demonstrantinnen.
Über 100 Tote seit Freitag
Nach den blutigen Zusammenstössen am «Freitag der Wut» in Ägypten ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 100 gestiegen. Das ägyptische Nachrichtenportal youm7 meldete am Samstagmorgen unter Berufung auf Ärzte, alleine in der Hafenstadt Alexandria seien bei Ausschreitungen zwischen gewaltbereiten Demonstranten und der Polizei am Freitag und in der Nacht 25 Menschen getötet worden.
In Kairo, Al-Arisch und mehreren Provinzen im Nil-Delta waren während der Proteste und Angriffe der Islamisten auf öffentliche Gebäude am Freitag etwa 80 Menschen ums Leben gekommen.
Polizeistationen angegriffen
Das Innenministerium teilte am Samstag mit, die Polizei habe am Freitag mehr als ein Dutzend Angriffe auf Polizeistationen in verschiedenen Provinzen abgewehrt. Bei dem Angriff einiger Demonstranten auf die Ezbekija-Polizeistation, die unweit des zentralen Versammlungsplatzes der Mursi-Anhänger am Freitag liegt, sei ein Polizist getötet worden.
In mehreren Stadtteilen von Kairo sei die Polizei eingeschritten, um Strassenschlachten zwischen Demonstranten und Anwohnern zu beenden. Die Polizei nahm nach Angaben des Ministeriums am Freitag 1004 Angehörige der Muslimbruderschaft fest.