Die US-Geheimdienste sammelten weiterhin in "Koordination mit internationalen Partnern" Fakten, um einwandfrei festzustellen, was vorgefallen sei, hiess es. Dabei würden auch Dutzende Augenzeugenschilderungen und Berichte über die Symptome der Getöteten beachtet.
Gespräche Obama-Cameron
Obama habe zudem mit dem britischen Premierminister David Cameron über die Lage in Syrien gesprochen. Die beiden Politiker hätten sich besorgt gezeigt über "wachsende Anzeichen" für einen Giftgaseinsatz der syrischen Regierung, erklärte ein Sprecher Camerons.
Obama und Cameron seien sich über die Notwendigkeit einig gewesen, den Einsatz chemischer Waffen zu unterbinden. Sie hätten bekräftigt, dass ein bedeutender Einsatz von Chemiewaffen eine ernste Reaktion der internationalen Gemeinschaft nach sich ziehen müsse.
Kerry spricht mit Muallem
Bereits am Donnerstag hatte US-Aussenminister John Kerry mit seinem syrischen Kollegen Walid al-Muallim telefoniert.
Obama ist von seinen Militär- und Sicherheitsberatern umfassend über den möglichen Giftgas-Angriff unterrichtet worden. (Archivbild) /


Wie ein US-Regierungsvertreter sagte, machte Kerry dabei "klar, dass das Regime, wenn es nichts zu verbergen hat, einen sofortigen und ungehinderten Zugang zum Ort des Geschehens hätte erlauben sollen".
Weiter sagte Kerry demnach, die Führung in Damaskus hätte nicht "die betroffene Gegend weiter bombardieren, den Zugang verwehren und Beweise vernichten sollen".
MSF bestätigt Nervengift-Einsatz
Bei einem mutmasslichen Giftgaseinsatz in Syrien waren am Mittwoch offenbar Hunderte Menschen getötet worden. Regierung und Rebellen in Syrien beschuldigen sich gegenseitig, das Gas in einem von Aufständischen gehaltenen Vorort von Damaskus eingesetzt zu haben.
Ärzte ohne Grenzen (MSF) teilte mit, in drei von der Hilfsorganisation unterstützten Spitälern im Grossraum Damaskus seien am Mittwochmorgen in weniger als drei Stunden 3600 Menschen mit "neurotoxischen Symptomen" aufgenommen worden. Sie hätten unter Krämpfen, starkem Speichelfluss und Atemnot gelitten.
Ihre Pupillen seien stark verengt und der Blick verschwommen gewesen. Alles deute darauf hin, dass sie einem Nervengift ausgesetzt gewesen seien. 355 von ihnen sind nach Angaben der Spitalmitarbeiter gestorben.