In den vergangenen fünf Jahren ist der Umsatz der Kneipen um ein Drittel geschrumpft, berichtet die Financial Times. Auf den Schultern der irischen Pub-Besitzer lastet ein gewaltiger Schuldenberg von knapp zwei Mrd. Euro (ca. 2,47 Mrd. Schweizer Franken). Im Schnitt sind das Verbindlichkeiten von 270'000 Euro (ca. 333'045 Schweizer Franken) pro Kneipe.
Immobilienblase geplatzt
90 Prozent der Pubs in Irland sind in privater Hand und werden oft als Familienbetriebe geführt. Die landesweit rund 7400 Kneipen durchleben eine harte Zeit. Jeden zweiten Tag gehen bei einer die Lichter aus.
Jeden zweiten Tag gehen bei einer Kneipe die Lichter aus.
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Die privaten Haushalte sind stark verschuldet, der Staat ebenso. Grund dafür ist das Platzen der Immobilienblase im Jahr 2007. Zwischen 2002 und 2008 waren 80 Prozent des Kreditwachstums immobilienbezogen.
Aufgrund des rapiden Preisrückgangs und volkswirtschaftlicher Turbulenzen konnten viele Darlehen nicht mehr bedient werden. Der Staat eilte dem Bankensektor zur Hilfe und verschuldete sich. Seitdem plagen die Bevölkerung ein harter Sparkurs und eine Kreditklemme.
Auch Grossbritannien betroffen
Vor der Schliessung sind jedoch nicht nur die Pubs in Irland bedroht. Auch in Grossbritannien ist die Lage angespannt. Laut «The Good Pub Guide» stehen 4000 von ihnen auf der Kippe. Dabei handle es sich vor allem um jene, die «in den 1980er-Jahren stecken geblieben sind». Die Wirtschaft in Grossbritannien ist gerade dabei, sich von den Strapazen der vergangenen Jahre zu erholen. Demzufolge dürfte wohl auch der Konsum auf absehbare Zeit wieder anziehen. Für das ein oder andere Pub könnte das aber schon zu spät sein.