Zugleich drohten sie mit einer weiteren Herabstufung, wenn die Regierung in Dublin die Schuldenlage nicht in den Griff bekomme. Mit der Abstrafung von bisherigen Note Aa2 auf neu Baa1 sind Irlands Staatsanleihen nur noch zwei Stufen vom hochspekulativen Schrott-Niveau entfernt und dies trotz der Milliarden aus dem EU-Rettungsfonds.
Erst vergangene Woche hatte die Agentur Fitch ihre Note gesenkt. «Eine Herabstufung war erwartet worden, aber das Ausmass überrascht uns nun doch», schrieben die Analysten von Glas Securities.
Schuldenexplosion
Die irische Verschuldung hat sich seit 2007 vervierfacht. Grund dafür ist die massive Krise des Bankensystems, das nach dem Platzen einer Immobilienblase kollabiert ist und von der Regierung in Dublin gestützt wurde.
Vergangenen Monat musste sich der Inselstaat im Nordwesten Europas unter den Euro-Rettungsschirm flüchten. Am Vortag hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) Irland wie erwartet einen Hilfskredit über 22,5 Mrd.
Die Zinsen für neue Kredite dürften weiter steigen. /


Euro gewährt. Die Summe ist Teil des internationalen Hilfspakets von 85 Mrd. Euro.
Einen Grossteil der Summe tragen die Euro-Länder. Doch auch diese Hilfe kommt nicht umsonst: Es ist ein kräftiges Wirtschaftswachstum nötig, um die Zinsen zu zahlen und die Schulden irgendwann wieder zu tilgen.
Nun ist Standard & Poor's die einzige Ratingagentur, die Irland noch eine «A»-Note gibt. Das könnte sich aber bald ändern: Der Ausblick ist negativ, das heisst, dass eine Herabstufung möglicherweise ansteht.
Sparkurs verschärft Probleme
Irland ist zwar im dritten Quartal um einen Rückfall in die Rezession herumgekommen, die Wirtschaftsleistung legte um 0,5 Prozent zu. Doch der Schwung reicht nach Einschätzung vieler Experten nicht aus, um das Land aus der Schuldenkrise zu tragen.
Nach Einschätzung von Moody's würden die wirtschaftlichen Probleme zudem durch den Sparkurs der Regierung in Dublin verschärft: Binnen vier Jahren sollen 15 Mrd. Euro gekürzt werden, das dürfte die Binnenwirtschaft belasten.