Zu diesem Schluss kommt die Unternehmensberatung Staufen und hat mehr als 500 Betriebe befragt. Viele für ihre deutschen Muttergesellschaften im Reich der Mitte tätigen Führungskräfte befinden sich demnach am Gängelband. Denn nur in jeder vierten Firma entscheiden heimische Manager - laut Experten ein Vertrauensproblem.
Lokale Bedürfnisse berücksichtigen
Unternehmen sollten diesen Fehler vermeiden. Schliesslich unterscheiden sich die Bedürfnisse chinesischer Kunden oft von denen europäischer. "Die Niederlassungen vor Ort sollten zügig damit beginnen, sich von der Muttergesellschaft abzunabeln", beschreibt Ulrich Frenzel, Forschungs- und Entwicklungsexperte bei Staufen.
Die deutschen Mutterunternehmen wollen die Entscheidungshoheit bei der Produktentwicklung. /


Laut dem Fachmann sollte gleiches auch bei der Wahl der Kooperationspartner in Hinblick auf Produktentwicklungen gelten. Hierbei besteht erheblicher Nachholbedarf. Für drei von vier Unternehmen steht die Zentrale in Deutschland an erster Stelle. Nur jedes Fünfte bezieht auch lokale Unis mit ein.
Darin sieht Frenzel einen Punkt, den es zu auszumerzen gilt. "Der Aufbau von Netzwerken und die Kooperation mit Partnern vor Ort gehört für Unternehmen, die in China tätig sind beziehungsweise tätig sein wollen, zu den zentralen und erfolgsentscheidenden Aufgaben." Die Praxis vieler deutscher Unternehmen macht nachdenklich, liegt doch das Potenzial vor allem für Industrieunternehmen in China vor allem im mittleren Segment. Dieses entwickelt sich nach einer Studie des Branchenverbands VDMA zum grössten Teilsegment des chinesischen Maschinenbaus. Das Gesamtmarktvolumen soll von 34 auf 40 Prozent steigen.