Denn dank seiner Hilfe braucht sich das Personal nicht mehr in Gefahr begeben, um beispielsweise hochgelegene Leitungen unter Zuhilfenahme von Gerüsten zu prüfen. Zudem kann der ferngesteuerte Prototyp an einem Tag deutlich mehr Rohrmeter abdecken als menschliche Prüfer.
Winziger Magnet-Klettermaxe
Eine Leitungsprüfung in der Petrochemie ist oft mühselig, da sich Prozessleitungen teils in mehreren Metern Höhe befinden und für Menschen nur mittels Gerüst - und mit entsprechendem Risiko - erreichbar sind. RoboPipe macht eben das unnötig, denn der Roboter kann dank Magneten an den Rohren selbst entlang klettern.
«Wir haben entschieden, einen sehr kleinen Roboter zu entwickeln, damit er zwischen zwei Rohren hindurch passt, durch einen Spalt von 88 Millimetern», betont COMIMSA-Ingenieur Jesús García Ortiz. Dennoch sind die Magneten stark genug, um auch Hindernisse wie 90-Grad-Knie- und Schweissnähte zu bewältigen.
Für die eigentliche Prüfung ist der ferngesteuerte Roboter mit einer Kamera ausgestattet, die Ortiz zufolge für feuchte Umgebungen geeignet ist und Videos und Standbilder guter Auflösung liefert.
«RoboPipe» deckt Mängel schneller und ohne Risiko für Personal auf. (Symbolbild) /


Diese geben dem Personal am Boden visuellen Aufschluss auf Korrosionsschäden. Zudem ist RoboPipe mit einem Ultraschall-Sensor ausgestattet, der die Dicke der Rohrwand ermitteln kann und somit eine tiefergehende Prüfung ermöglicht.
Schneller in luftiger Höhe
Dank RoboPipe ersparen sich Leitungsprüfer nicht nur ein Risiko, die Arbeit geht auch schneller. Denn während bei der Prüfung mithilfe von Gerüsten täglich vier bis sechs Rohrmeter abgedeckt werden können, hat der COMIMSA-Prototyp bei Tests in Anlagen des staatlichen mexikanischen Mineralölkonzerns Pemex http://pemex.com zwölf bis 20 Meter pro Tag geschafft. Zudem bietet er laut Ortiz den Vorteil, dass er auch eigentlich unzugängliche Bereiche von Offshore-Anlagen bearbeiten kann.
Derzeit arbeitet COMIMSA an der Weiterentwicklung des Prototyps sowie an zwei weiteren Robotern, von denen einer speziell für Offshore-Plattformen und der andere für Anlagen an Land gedacht ist. Eine Erweiterung des Systems, mit der sich das Team aktuell befasst, ist Ortiz zufolge ein Lasersensor, der die Tiefe von scheinbar oberflächlichen Schäden an Rohren genau bestimmen kann. Haben sich auch die beiden neuen Modelle in Tests bewährt, soll die kommerzielle Produktumsetzung folgen.