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Ausschreitungen bei Massendemonstration gegen Sparpolitik in RomRom - Bei einer Grossdemonstration gegen die Sparpolitik der italienischen Regierung in Rom ist es am Samstagnachmittag zu Ausschreitungen gekommen. Einige vermummte Anarchisten bewarfen den Sitz des Wirtschaftsministeriums im Stadtzentrum mit Molotow-Cocktails und Eiern.tafi / Quelle: sda / Samstag, 19. Oktober 2013 / 21:30 h
Auch gepanzerte Fahrzeuge der Polizei wurden zum Ziel, wie italienische Medien berichteten. Die Anarchisten bauten Barrikaden aus Müllcontainern auf, um unbehelligt flüchten zu können. Einige Vermummte wurden festgenommen.
Die Polizei musste eingreifen, um einen Angriff anarchistischer Demonstranten auf den Sitz der rechtsextremistischen Organisation «Casapound» zu verhindern. Die Demonstranten bewarfen auch Bankfilialen mit Eiern und Steinen. Viele Geschäfte hatten ihre Rollläden geschlossen. Schon in den vergangenen Jahren war es bei ähnlichen Protesten in Rom zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen.
Geschätzte 70'000 Menschen beteiligten sich an der Demonstration, die auf dem Platz vor der Lateranbasilika begonnen hatte. Die Demonstranten trugen Transparente mit Slogans gegen die Arbeitslosigkeit und die soziale Ausgrenzung.
Bei einer Grossdemonstration gegen die Sparpolitik kam es zu heftigen Ausschreitungen. (Archivbild) /
«Wir haben Recht auf eine Zukunft», war auf den Transparenten einiger Studentengruppen zu lesen. In Italien sind 40 Prozent der Jugendlichen arbeitslos. An der Protestkundgebung beteiligten sich auch Umweltaktivisten, die sich gegen den Bau der Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Turin und Lyon einsetzen. Bereits im Vorfeld der Demonstration traf die Polizei schärfste Sicherheitsvorkehrungen. Neun Anarchisten, darunter einige Ausländer, wurden dabei am Samstag im Rahmen von Kontrollen unweit des Wirtschaftsministeriums festgenommen. In beschlagnahmten Autos wurden Ketten und Knüppel gefunden. Verhaftungen im Vorfeld Bereits am Freitag hatte die Polizei fünf Franzosen festgenommen, die umgehend ausgewiesen wurden. Bei ihnen handelte es sich nach offiziellen Angaben um «professionelle Anarchisten», die die Proteste bewusst stören und für ihre Zwecke nutzen wollten. Hintergrund der Proteste ist der Budgetentwurf für 2014, der gegenwärtig im italienischen Parlament diskutiert wird. Die Regierung will damit die Wirtschaft ankurbeln, der Entwurf sieht jedoch auch weitere Sparmassnahmen vor. Die italienische Regierung hatte am Dienstag einen Entwurf verabschiedet. Dieser sieht Steuerentlastungen von 14,6 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre vor. Zudem sollen Anreize für die unbefristete Einstellung junger Menschen geschaffen werden. Die Neuverschuldung will die Mitte-links-Regierung von Ministerpräsident Enrico Letta im kommenden Jahr auf 2,5 Prozent begrenzen und damit unter der im Euro-Stabilitätspakt zulässigen Drei-Prozent-Obergrenze halten.
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