Es gebe noch «zwei oder drei Streitpunkte», sagte Irans Verhandlungsführer Abbas Aragschi der Nachrichtenagentur Fars.Beide Seiten kämen einem Abkommen aber immer näher. «Wir sollten schauen, ob wir diese Differenzen ausräumen können», sagte der Vizeaussenminister vor der Fortsetzung der Gespräche.
Am Freitag hatte Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif gesagt, ein Durchbruch sei «näher gerückt». Aragschi hatte sich jedoch verhalten gezeigt.
Kerry trifft Amtskollegen
US-Aussenminister Kerry und seine Amtskollegen aus Frankreich und Deutschland, Laurent Fabius und Guido Westerwelle, waren am Morgen in Genf eingetroffen. Fabius sagte nach seiner Ankunft, er werde sich bei den Verhandlungen weiter dafür einsetzen, eine «solide» Übereinkunft mit dem Iran zu erreichen.
Westerwelle sieht in den Gesprächen mit dem Iran eine Chance auf eine Einigung. Allerdings gebe es weiter Differenzen, die nun überbrückt werden müssten, sagte Westerwelle in Genf. «Es ist eine realistische Chance dafür da, aber es ist noch eine Menge Arbeit zu tun», sagte Westerwelle.
Im Bemühen um einen Durchbruch begann Kerry in Genf Gespräche mit seinen Amtskollegen der UNO-Vetomächte.
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow traf bereits am Freitag in Genf ein. (Archivbild) /


Kerry beriet sich zunächst mit der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton.
Später traf er Fabius. Wie aus den Delegationen am Samstag verlautete, stand danach ein Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow an. Lawrow hatte am Morgen erklärt, er sehe eine «reale Chance» auf eine Einigung.
Erster Anlauf ohne Ergebnis
Die Aussenminister der 5+1-Gruppe, der neben den fünf UNO-Vetomächten USA, Russland, China, Grossbritannien und Frankreich auch Deutschland angehört, hatten sich bereits vor zwei Wochen in die Verhandlungen in Genf eingeschaltet. Ein Durchbruch blieb jedoch aus, die Minister reisten ohne Ergebnis wieder ab.
Die USA und ihre Verbündeten verdächtigen den Iran, nach Atomwaffen zu streben, was Teheran abstreitet. Im Mittelpunkt des Streits steht die Anreicherung von Uran, weil dieses zur Energiegewinnung und zu Forschungszwecken, in einer höher angereicherten Form aber auch zur Herstellung von Atomwaffen genutzt werden kann.
Im Gespräch sind eine Aussetzung der Anreicherung auf 20 Prozent, ein Abbau der bestehenden Uranbestände und strengere UNO-Inspektionen. Im Gegenzug für ein solches Übergangsabkommen könnten die gegen den Iran verhängten harten internationalen Sanktionen gelockert werden.