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Betrüger arbeiten meist in TeamsWirtschaftskriminelle arbeiten selten allein. Laut einer Untersuchung spannen in 70 Prozent der Betrugsfälle mehrere Täter zusammen.tafi / Quelle: sda / Dienstag, 26. November 2013 / 12:25 h
Für die Studie hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma KPMG 596 Fälle rund um den Globus untersucht, darunter 13 aus der Schweiz. Darauf aufbauend erstellte sie das Profil des typischen Betrügers. Dieser ist laut KPMG männlich und 36 bis 55 Jahre alt. In den meisten Fällen arbeitet er für das Unternehmen, das er schädigt, und oft gehört er zum oberen Management.
Mehr als die Hälfte wegen Veruntreuung Die häufigste Form von Wirtschaftskriminalität ist die Veruntreuung von Vermögenswerten, die 56 Prozent der Fälle ausmacht. Oftmals fügten Mitarbeiter ihrem Unternehmen aber auch unabsichtlich Schaden zu. «In vielen Fällen waren sich Angestellte nicht im Klaren darüber, welchem Risiko sie ihre Firma aussetzen, wenn sie Bestechungsgelder bezahlen», sagte Anne van Heerden, Leiter der Abteilung Forensic bei KPMG Schweiz, laut der Studie. «Diese Angestellten glauben, im Interesse ihres Unternehmens zu handeln.» In anderen Fällen sei die finanzielle Situation des Täters die Ursache für den Betrug. Wirtschaftsbetrüger arbeiten meist im Team. (Symbolbild) /
«Eine Person, die betrügt, tut dies im Allgemeinen, um einen extravaganten oder zumindest sehr angenehmen Lebensstil zu finanzieren», erklärte van Heerden. «Nur selten erleben wir, dass jemand lediglich zum Betrüger wird, um über die Runden zu kommen.» Verhängnisvolle Kultur des Vertrauens In der Schweiz herrsche eine Kultur des Vertrauens, sagte van Heerden. «Viele Unternehmenskulturen sind durchdrungen von einem Gemeinschafts- und Familiensinn - doch genau das erhöht das Risiko für Betrug durch Insider.» Der Betrüger sei meist ein als vertrauenswürdig geltender Mitarbeitender. Beim grösste Teil der von KPMG untersuchten Fälle betrug der Schaden für das Unternehmen mehr als 500'000 Dollar. In 14 Prozent der Fälle waren es sogar über 5 Mio. Dollar.Strenge Vorkehrungen als Gefahr Im Vergleich zu früher zugenommen hätten Fälle von Cyberkriminalität, sagte Martijn de Kiewit von KPMG Schweiz gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Dabei verfolgen Hacker gemäss der Studie immer weniger politische, dafür häufiger finanzielle Ziele. Die zunehmende Gefahr, die von neuen Technologien ausgeht, verlange nach entsprechenden Abwehrmassnahmen der Firmen, sagte de Kiewit. Strengere Vorkehrungen könnten die Sicherheit erhöhen, aber auch das exakte Gegenteil bewirken. Als Beispiel führte er an, dass Unternehmen bei ihren Computern kompliziertere Passwörter verlangten. «Das kann dazu führen, dass sich die Mitarbeiter ihr Passwort nicht mehr merken können - und es auf einem Zettel schreiben, den sie an den Bildschirm kleben.»
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