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Welthandelsorganisation erzielt erstmals globales AbkommenNusa Dua - Nach langen Verhandlungen hat sich die Welthandelskonferenz in Bali auf ein historisches Abkommen zum Abbau von Handelsschranken geeinigt. Das Vertragswerk wurde am Samstag von 159 Staaten im Konsens angenommen.ig / Quelle: sda / Samstag, 7. Dezember 2013 / 08:41 h
Mit der Einigung über das sogenannte Bali-Paket fand die 9. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) nach zähen Verhandlungen doch noch einen versöhnlichen Abschluss. «Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die WTO geliefert», erklärte deren neuer Generaldirektor Roberto Azevêdo.
Die Einigung sei ein «wichtiger Schritt» für weitergehende Massnahmen im Rahmen der sogenannten Doha-Verhandlungsrunde, sagte Azevêdo. Die Bemühungen der Organisation um den Freihandel waren zuvor seit Jahren von Misserfolgen geprägt. Den Durchbruch verkündete der indonesische Handelsminister Gita Wirjawan in der Abschlusssitzung der Ministerkonferenz. «Dies ist eine historische Errungenschaft in einer Zeit schwächelnden Wachstums und hoher Arbeitslosigkeit», sagte er. Einfachere Zollverfahren Mit dem Paket von insgesamt zehn Einzelvereinbarungen wird unter anderem die weltweite Vereinfachung von Zollabwicklungen im grenzüberschreitenden Warenverkehr angestrebt. Generalsekretär Roberto Azevedo sieht die Einigung als eine wichtigen Schritt.(Archivbild) /
Die ärmsten Entwicklungsländer sollen bessere Zugänge zu den Märkten der Industrie- und Schwellenländer erhalten. Die Entwicklungshilfe im Bereich des Handels soll verstärkt werden. Zudem ist der Abbau von Agrarsubventionen vorgesehen. Experten beziffern die Auswirkungen auf den Welthandel mit bis zu einer Billion Dollar. Damit ist nach Schätzungen der Internationalen Handelskammer (ICC) in Paris die Schaffung von 21 Millionen Arbeitsplätzen möglich - davon 18 Millionen in Entwicklungsländern. Subventionen für Nahrungsmittel in Indien Der Durchbruch war am Freitag erreicht worden, indem Indien Ausnahmeregeln für die Subventionierung der Nahrungsmittelversorgung von 820 Millionen armen Menschen zugestanden wurden. Das Volumen des indischen Ernährungsprogramms überschreitet wahrscheinlich WTO-Grenzen für erlaubte Agrarsubventionen. Neu Delhi hatte gedroht, das Bali-Paket zu blockieren, sollten dadurch Probleme für die Nahrungsmittelsicherheit seiner Bevölkerung entstehen. Auch Kuba sperrte sich kurzzeitig gegen das Paket, um damit auf das seit Jahren andauernde Handelsembargo aufmerksam zu machen, das die USA gegen den kommunistischen Inselstaat aufrechterhalten. Mehrere Nichtregierungsorganisationen kritisierten die Bali-Vereinbarung als Beeinträchtigung der Interessen von Entwicklungsländern. So sei «schwer nachvollziehbar, warum in Zukunft kein weiteres Land umfassende staatliche Massnahmen zur Stützung von Kleinbauern und zur Bekämpfung von Hunger ergreifen darf», erklärte die kirchliche Hilfsorganisation Brot für die Welt. «Der Beschluss von Bali zeigt, dass die WTO der falsche Rahmen ist, um globale Regelungen zur Ernährungssicherheit zu vereinbaren.» Auf Seiten der Regierungen wurde das Verhandlungsergebnis hingegen gelobt. «Heute feiern wir eine neue WTO - nicht nur, weil wir ein Abkommen erreicht haben, sondern auch für die Art und Weise, wie wir es erreicht haben», erklärte der US-Handelsbeauftragte Michael Froman. «Während des gesamten Verhandlungsprozesses hat sich gezeigt, dass wir inzwischen eine wirklich multilaterale Organisation sind.» Die USA hätten bereitwillig mit den am wenigsten entwickelten Länder Welt (LDC) kooperiert, sagte Froman.
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