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BYD wird ein Einfuhrzoll von 17,4 Prozent festgelegt, für Geely von 20 Prozent und für den staatlichen chinesischen Volkswagen-Partnerkonzern SAIC von 38,1 Prozent. Andere Automobilhersteller, die Elektroautos aus China in die EU einführen, müssen einen Zollsatz von 21 Prozent entrichten. Dies betrifft sowohl den US-amerikanischen Hersteller Tesla als auch europäische Hersteller wie
BMW. Bisher wurde eine Abgabe in Höhe von 10 Prozent auf importierte Elektroautos aus China erhoben.
Die EU begründet ihre Entscheidung mit dem Vorwurf, dass China seine heimischen Autobauer massiv subventioniert und damit den Wettbewerb in Europa verzerrt. Obwohl der Anteil chinesischer Elektroautos in der EU derzeit bei 7,9 Prozent liegt, erwartet die Kommission einen Anstieg auf 15 Prozent bis 2025.
Selbst BMW ist von den Zöllen betroffen, wenn sie ihre in China gebauten Autos nach Europa einführen wollen. /


Die Preise chinesischer Modelle liegen im Schnitt 20 Prozent unter denen europäischer Hersteller.
Regeln der WHO sollen eingehalten werden
Die Strafzölle, die zusätzlich zu den bestehenden 10 Prozent erhoben werden, bewegen sich am oberen Ende der Erwartungen. Die EU folgt damit dem Beispiel der USA und der Türkei, die ebenfalls höhere Zölle auf chinesische Elektroautos eingeführt haben. Die Kommission betont jedoch, dass ihr Vorgehen im Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation steht, im Gegensatz zu den USA.
Die Entscheidung basiert auf einem Anti-Subventions-Verfahren, das im Herbst letzten Jahres eingeleitet wurde. Die EU wirft China vor, die gesamte Lieferkette der chinesischen Autohersteller zu subventionieren, was zu unfairen Wettbewerbsbedingungen in Europa führt.
Folgen für den Schweizer Markt
Die Schweiz importiert in der Regel keine Fahrzeuge direkt aus China, sondern über europäische Nachbarländer. In diesem Fall könnten die EU-Zölle auf chinesische Elektroautos den Schweizer Markt auf indirektem Weg beeinflussen:
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Höhere Preise in der EU: Die EU-Zölle würden die Preise für chinesische Elektroautos in der EU erhöhen. Dies könnte dazu führen, dass Importeure in den Nachbarländern höhere Preise an Schweizer Händler weitergeben, was wiederum zu höheren Preisen für Endkunden in der Schweiz führen könnte.
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Veränderte Modellverfügbarkeit: Wenn bestimmte Modelle aufgrund der Zölle nicht mehr in die EU importiert werden, könnten sie auch in den Nachbarländern und somit in der Schweiz weniger verfügbar sein.
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Wettbewerbsverzerrungen: Die höheren Preise für chinesische Elektroautos könnten zu Wettbewerbsverzerrungen in den EU-Nachbarländern führen, was sich indirekt auf den Schweizer Markt auswirken könnte.
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Verzögerte Lieferzeiten: Aufgrund der Zölle und möglicher Veränderungen in der Lieferkette könnten sich die Lieferzeiten für chinesische Elektroautos in die Schweiz verlängern.
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Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt: Die höheren Preise für neue chinesische Elektroautos könnten sich auch auf den Gebrauchtwagenmarkt auswirken, da die Preise für gebrauchte Modelle möglicherweise steigen.