Vor allem 2012 hat die Auswanderung einen wahren Boom erlebt. Gegenüber 2011 wurde ein Plus von 28,8 Prozent gemeldet, wie aus einer Studie des italienischen Statistikamt Censis hervorgeht. 54 Prozent der Italiener, die die Heimat verlassen, sind unter 35 Jahre alt.
Jede vierte Familie hat Probleme, Steuern und Rechnungen zu zahlen, teilte Censis mit. 70 Prozent haben Schwierigkeiten, für unvorhersehbaren Ausgaben aufzukommen.
«Ungewissheit hat die Überhand gewonnen, Zukunftssorgen belasten die meisten Italiener», so der Bericht. /


«Ungewissheit hat die Überhand gewonnen, Zukunftssorgen belasten die meisten Italiener», heisst es im Bericht.
Konsumausgaben sinken
Die schwierige Wirtschaftslage wirkt sich negativ auf den Konsum aus. 2013 sind die Ausgaben der Italiener auf ein Niveau wie vor zehn Jahren gesunken. Eine Senkung des Steuerdrucks zur Ankurbelung des Konsums sei dringend notwendig, forderte Censis.
Der Steuerdruck in Italien ist in den Krisenjahren immer mehr gewachsen und machte 2012 bereits 44 Prozent des Bruttoinlandprodukts aus. Im Vorjahr waren es noch 42,5 Prozent, wie aus einer neu veröffentlichten Studie der italienischen Notenbank hervorgeht.
Damit positioniert sich Italien zusammen mit Finnland auf Platz vier im Ranking der Länder des Euro-Raums mit dem höchsten Steuerdruck. Auf EU-Ebene positioniert sich Italien auf Platz sechs.
Die Notenbank bestätigte, dass Italien sein Ziel erreicht habe, das Defizit auf die Schwelle von drei Prozent des BIP zu drücken. Besser als Italien haben nur Deutschland mit einem Defizit von 0,1 Prozent des BIP, Estland (0,2 Prozent), Luxemburg (0,6 Prozent), Finnland (1,8 Prozent) und Österreich (2,5 Prozent) abgeschnitten.