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Angriff im Online-Segment: Axel Springer kauft N24Der Axel-Springer-Verlag steigt ins Fernsehgeschäft ein: Der Verlag übernehme den Nachrichtensender N24 zu hundert Prozent, teilte Axel Springer am Montag in Berlin mit. Der Sender soll mit der «Welt»-Gruppe zusammengelegt werden und zentraler Lieferant für Video- und Fernsehbildern für alle Marken des Verlags werden.tafi / Quelle: pte / Montag, 9. Dezember 2013 / 13:30 h
Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Transaktion muss noch medien- und kartellrechtlich genehmigt werden.
Die Redaktion der "Welt"-Gruppe und die N24-Redaktion würden künftig gemeinsam journalistische Inhalte produzieren. Es entstehe die grösste multimediale Redaktion in Deutschland, erklärte Axel Springer. Bei N24 und seinen Tochtergesellschaften arbeiten rund 300 Beschäftigte. N24 gehört bislang dem ehemaligen "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust und fünf Managern des Senders. Sie hatten N24 im Sommer 2010 gemeinsam von ProSiebenSat1 übernommen. N24 belieferte die Sender Sat1, Pro Sieben und Kabel Eins aber weiterhin mit Nachrichten. Aust wird nach der Übernahme ab Januar Herausgeber der "Welt", wie Axel Springer weiter mitteilte. Mit dem Kauf von N24 versucht der Verlag erneut den Einstieg ins Fernsehgeschäft. 300 Mitarbeiter integriert - Zusammenlegung mit «Welt»-Gruppe geplant. (Archivbild) /
Anfang 2006 hatte Axel Springer nach wochenlangem Tauziehen mit den Wettbewerbsbehörden den Übernahmeversuch von ProSiebenSat1 abgesagt. Die Medienkonzentrationsbehörde KEK sowie das Bundeskartellamt hatten den 4,2 Milliarden schweren Übernahmeversuch damals untersagt. Der Kauf von N24 ist auch ein weiteres Zeichen für die Strategie von Axel Springer, sich weg vom rein klassischen Verlagsgeschäft hin zu einem Digitalkonzern zu entwickeln. Erst im Juli hatte Springer angekündigt mehrere Regionalzeitungen sowie seine Frauen- und Programmzeitschriften für 920 Mio. Euro an die Funke-Gruppe (ehemals WAZ) zu verkaufen. Damit trennte sich der Springer Verlag auch von Traditiontiteln wie dem "Hamburger Abendblatt" und der "Hörzu". Der Vorstand der "Welt"-Gruppe, Jan Bayer, erklärte am Montag, N24 und die "Welt"-Gruppe ergänzten sich hervorragend und bildeten zusammen das multimediale Spektrum des Journalismus ab. Axel Springer und die "Welt"-Gruppe erhielten so Zugang zu Bewegtbild- und Live-Nachrichten-Kompetenz von N24. Der Geschäftsführer und Miteigentümer von N24, Torsten Rossmann, erklärte, Axel Springer passe mit seinem klaren Bekenntnis zu Journalismus und Digitalisierung zu N24. "Wir haben N24 in den vergangenen dreieinhalb Jahren erfolgreich ausgebaut und die Grundlagen für eine starke Präsenz der Marke online, mobil und auf Screens im Aussenbereich gelegt". Für den nächsten Schritt brauche N24 einen starken Partner. Axel Springer ist in der Schweiz unter anderem Herausgeberin der Zeitschrift "Bilanz" sowie der Beobachter-Gruppe.
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