Da der Markt in der Nähe einer Kirche liegt, gab es zunächst Berichte über einen gezielten Anschlag auf Gläubige. Dies wurde aber sowohl vom Innenministerium als auch von Religionsführern dementiert.
«Der Anschlag richtete sich gegen den Markt und nicht gegen eine Kirche», sagte der Sprecher des Innenministeriums, Saad Maan, der Nachrichtenangentur AFP. Der Markt werde sowohl von Muslimen als auch von Christen gern besucht.
Auch der assyrische Priester Temathius Esha betonte: «Die Kirche hat nichts mit dem Anschlag zu tun. Der Anschlag richtete sich gegen den Markt.» Ähnlich äusserte sich der chaldäische Patriarch Louis Sako: «Der Angriff richtete sich gegen arme Menschen an einem Ort in der Nähe der Kirche.»
Neuer Höhepunkt der Gewalt
Die Gewalt im Irak hat in diesem Jahr wieder einen neuen Höhepunkt erreicht. Seit Jahresbeginn wurden laut einer AFP-Zählung mehr als 6650 Menschen bei Anschlägen und anderen Gewalttaten getötet. Dabei greifen militante Kämpfer immer wieder beliebte und gut besuchte Orte wie Märkte und Cafés an, um möglichst viele Menschen in den Tod zu reissen.
Die Christen im Irak sind immer wieder Ziel blutiger Anschläge islamistischer Extremisten. Seit der US-Invasion im Frühjahr 2003 sind hunderttausende Christen vor der Gewalt ins Ausland geflohen. Während ihre Zahl zuvor zwischen einer Million und anderthalb Millionen lag, sind derzeit Schätzungen zufolge weniger als eine halbe Million Christen im Irak geblieben.