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Michael Schumacher weiter in «kritischem Zustand»Nach seinem schweren Skiunfall befindet sich Michael Schumacher weiterhin in «ausserordentlich ernstem Zustand». Der Deutsche liegt auf der Intensivstation des Universitätsspitals von Grenoble im künstlichen Koma.fest / Quelle: Si / Montag, 30. Dezember 2013 / 09:40 h
Wirkliche Neuigkeiten konnten (und durften) die Ärzte an der Pressekonferenz nicht bekanntgeben. Schumacher wurde am Sonntag nach der Überführung von Albertville-Moûtiers nach Grenoble notoperiert, nachdem ein Bluterguss zwischen Hirn und Schädeldecke sowie eine Hirnprellung festgestellt worden waren.
Durch die Verlegung ins künstliche Koma und weitere medizinische Massnahmen wurde - wie bei einem schweren Schädel-Hirn-Trauma üblich - verhindert, dass sich im Gehirn zu viel Druck aufbauen kann. Zudem kann dadurch die Körpertemperatur des verunfallten Patienten bei 34 bis 35 Grad reguliert werden. Eine zweite Operation, wie sie das Online-Portal der «Bild»-Zeitung schon in der Nacht auf Montag voreilig als bereits erfolgt vermeldet hatte, ist nicht vorgesehen. Zu den Überlebenschancen und zum Heilungsverlauf wollten sich die Mediziner nicht äussern. «Es ist viel zu früh, irgendeine Prognose abzugeben», sagte der leitende Anästhesist Jean-François Payen. «Wir können die Zukunft nicht voraussagen.» Gemäss Traumaspezialist Gérard Saillant, der Schumacher 1999 nach einem Formel-1-Rennunfall in Silverstone am gebrochenen Schien- und Wadenbein operiert hatte, könnten das Alter - Schumacher wird am 3. Januar 45 Jahre alt - und die gute Fitness zum Vorteil des Patienten sein. «Wir sind beunruhigt über seinen Zustand», sagte der Professor, der allerdings betonte, nicht als behandelnder Arzt, sondern als Freund des ehemaligen Piloten zu sprechen. Weitere Informationen wollte das Spital «je nach Entwicklung» abgeben. Aus Rücksicht auf die Familie, die sich im steten Austausch mit der renommierten Klinik befindet, wurden auch keine Informationen zu den genauen Verletzungen bekannt. Schumacher war am Sonntagmorgen beim Skifahren in Méribel mit der rechten Seite des Kopfes auf einen Felsen geprallt. Prof. Gerard Saillant (Neurologe und Freund von Michael Schumacher) an der heutigen Pressekonferenz. /
Schumacher ist beim Ski fahren verunfallt.(Archivbild) /
Die Ärzte sagten aus, dass jemand ohne Helm diesen Unfall nicht überlebt hätte. «Der Aufprall muss mit hoher Geschwindigkeit erfolgt sein.» Gemäss verschiedenen Medienberichten soll Schumacher mit seinem 14-jährigen Sohn abseits der Piste gestürzt sein. Der Gesundheitszustand muss sich rapide verschlechtert haben: Beim Eintreffen der Rettungskräfte war der 44-jährige Deutsche offenbar noch bei Bewusstsein, bei der Einlieferung in Albertville-Moûtiers bereits nicht mehr. Er habe nicht auf Fragen geantwortet und die Extremitäten hätten sich unkontrolliert bewegt. Von Amtes wegen hat die Staatsanwaltschaft in Albertville gemäss der Gebirgsgendarmerie eine Untersuchung eingeleitet. Das Ziel ist es herauszufinden, unter welchen Umständen es zum Unfall kommen konnte und was der Auslöser dafür war. Grosse Solidarität Via herkömmlicher und sozialer Medien erfuhr der verletzte Rekordweltmeister eine grosse Solidaritätswelle. «Wie Millionen von Deutschen waren auch die Bundeskanzlerin und die Mitglieder der Bundesregierung bestürzt, als sie von Michael Schumachers schwerem Skiunfall erfahren haben», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. «Wir hoffen mit Michael Schumacher und seiner Familie, dass er die Verletzungen überwinden und genesen kann.» Sein letzter Formel-1-Arbeitgeber Mercedes (2010 bis 2012) hofft auf die mentale Stärke. «Jeder im Team weiss, wie gross Michaels Kampfgeist ist und wir wünschen ihm für diesen Kampf all die Stärke, die er benötigt, um auch diesen zu gewinnen», schrieb der deutsche Rennstall. Und auch Italiens Traditionsteam Ferrari, das Schumacher mit fünf seiner sieben WM-Titel wieder zu Ruhm und Ehre geführt hatte, war in Gedanken bei «Michele». «Es sind Stunden der Angst für alle bei Ferrari», hiess es in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig bat das Umfeld aber um Nachsicht. «Wir möchten die Medien bitten, unsere Privatsphäre und die unserer Freunde zu respektieren, und bedanken uns für ihre Unterstützung», schrieb Managerin Sabine Kehm in einer Mitteilung.
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