Zuletzt hatte die niedrige Inflation Europas Währungshüter erneut unter Druck gesetzt. Zumal gleichzeitig die Konjunktur nur mühsam in Fahrt kommt. Dennoch hatten Beobachter zunächst keine weitere Lockerung der Geldpolitik erwartet.
Denn die Währungshüter hatten den wichtigsten Zins zur Versorgung der Eurobanken mit Zentralbankgeld erst im November um 0,25 Prozentpunkte auf das neue Allzeittief gesenkt - und dies mit dem mickrigen Preisauftrieb begründet.
EZB-Präsident Mario Draghi hatte betont, er erwarte einen langen Zeitraum niedriger Inflation.
Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main. /


Nach dem Zinsschritt erklärte er, «im Moment keinen unmittelbaren Handlungsbedarf» zu sehen.
Tiefere Inflation
Niedrige Zinsen verbilligen tendenziell Kredite und Investitionen und kurbeln so die Wirtschaft an. Das stärkt den Preisauftrieb. Die EZB sieht Preisstabilität bei knapp unter 2,0 Prozent Jahresteuerung.
Im Dezember sank die jährliche Inflationsrate im Euroraum nach vorläufigen Zahlen des Statistikamts Eurostat von 0,9 Prozent auf 0,8 Prozent. Sie liegt damit weit entfernt von der Zielmarke der EZB.
Mit die Euro-Einführung in Lettland zum Jahresbeginn sind im EZB-Rat erstmals 24 Mitglieder stimmberechtigt.