Erster Saisonsieg für Nürnberg

Nicht die arrivierten Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri oder Diego Benaglio lieferten aus Schweizer Sicht die positiven Schlagzeilen zur 18. Runde. Vielmehr füllten mit Augsburgs Torhüter Marwin Hitz, Freiburgs Stürmer Admir Mehmedi und Nürnbergs Goalgetter Josip Drmic drei Schweizer Hauptrollen aus, die im Nationalteam nicht zum Stamm gehören. Das Trio zeigte zum Start in die Rückrunde bei erster Gelegenheit, dass Nationalcoach Ottmar Hitzfeld im WM-Jahr durchaus Alternativen zur Hand hat.

Marwin Hitz war den Augsburgern beim 2:2 in Dortmund ein starker Rückhalt. Zwar liess er sich beim zwischenzeitlichen 1:2 durch Nuri Sahins Freistoss in der nahen Ecke erwischen, doch in der Schlussphase hielt Hitz bestechend sicher. Bei hohen Bällen war er fehlerlos und kurz vor dem Ende entschärfte er Dortmunds beste Chance durch Marco Reus. Für die Dortmunder war es trotz zweimaliger Führung (Sven Bender, Sahin) der vierte Fehltritt vor eigenem Publikum in Folge. Zum Abschluss der Vorrunde hatte der BVB zuhause dreimal verloren - jetzt fühlte sich auch dieses 2:2 wie eine Niederlage an. Dortmunds Rückstand auf Leader Bayern München wuchs damit auf 17 Verlustpunkte an.

Mehmedi trifft gegen Leverkusen

Eine Enttäuschung hatte auch Bayerns erster Verfolger Bayer Leverkusen zu erleiden. Das 2:3 in Freiburg war die dritte Meisterschaftspleite in Serie. Wie Dortmund reichte auch Leverkusen der zweimalige Vorsprung (Lars Bender, Rolfes) nicht. Nun hat auch Leverkusen die Bayern wohl definitiv aus den Augen verloren. Gewinnen die Bayern am Mittwoch das Nachtragsspiel gegen den VfB Stuttgart, ist Leverkusen um 13 Punkte distanziert.

Freiburg kam nicht zuletzt dank dem Schweizer Admir Mehmedi zur Wende. Den ersten Ausgleich schoss der Stürmer mit einem sehenswerten Schuss unter die Latte; es war sein sechstes Saisontor. An den beiden weiteren Treffern, das Siegestor fiel durch den eingewechselten Felix Klaus in der 90. Minute, war Mehmedi nicht beteiligt, aber dank seiner Ballsicherheit und Übersicht war er im Sturmzentrum überaus präsent und einer der besten auf dem Feld.

Zwei Tore von Drmic

Das galt auch für Josip Drmic, der zum ersten Saisonsieg des 1. FC Nürnbergs zwei Tore beisteuerte. In der gesamten Vorrunde erzielten die Franken im eigenen Stadion bloss fünf Treffer, nun waren es beim 4:0 gegen Hoffenheim innerhalb von 46 Minuten deren vier. Drmic ist dank seiner Doublette bereits bei acht Saisontoren angekommen. Damit ist der 21-jährige Schwyzer nicht nur der Topskorer seiner Mannschaft, er hat auch mehr als doppelt so viele Tore erzielt wie der zweitbeste Schütze. Sehenswert war der Treffer von Drmic zum 4:0. Mit der Brust nahm er eine Flanke von Hiroshi Kiyotake an und schloss direkt mit einem Flachschuss in die weite Ecke ab.

Einen schlechten Rückrundenstart erwischten Diego Benaglio und Ricardo Rodriguez mit Wolfsburg. Das 1:3 in der heimischen Volkswagen-Arena im Derby gegen Hannover beendete eine Serie von neun Spielen ohne Niederlage. Anfang Oktober hatten die Wölfe letztmals verloren. Auch damals vor den eigenen Fans und auch damals gegen einen Nachbarn (Eintracht Braunschweig).

Torhüter Benaglio traf bei den Gegentoren keine Schuld. Dreimal stürmten die Hannover-Stürmer Artjoms Rudnevs bzw. Leonardo Bittencourt (zweimal) alleine auf ihn zu. In der Enttäuschung hatten Benaglio und Co. immerhin Glück im Unglück: Weil auch die vor Wolfsburg klassierten Mönchengladbach und Dortmund nicht gewannen, hat sich die Ausgangslage im Kampf um die Champions-League-Plätze zumindest nicht verschlechtert.

Resultate:
Borussia Mönchengladbach - Bayern München 0:2. Borussia Dortmund - Augsburg 2:2. VfB Stuttgart - Mainz 1:2. Wolfsburg - Hannover 96 1:3. Nürnberg - Hoffenheim 4:0. SC Freiburg - Bayer Leverkusen 3:2.




Eintracht Frankfurt - Hertha Berlin 1:0.

Rangliste:
1. Bayern München 17/47. 2. Bayer Leverkusen 18/37. 3. Borussia Dortmund 18/33. 4. Borussia Mönchengladbach 18/33. 5. Wolfsburg 18/30. 6. Schalke 04 17/28. 7. Hertha Berlin 18/28. 8. Mainz 18/27. 9. Augsburg 18/25. 10. Hannover 96 18/21. 11. VfB Stuttgart 17/19. 12. Werder Bremen 17/19. 13. Hoffenheim 18/18. 14. Eintracht Frankfurt 18/18. 15. SC Freiburg 18/17. 16. Hamburger SV 17/16. 17. Nürnberg 18/14. 18. Eintracht Braunschweig 17/11.