"Wir schnüren erst mal eine Garantie von einer Milliarde Dollar, zusammen mit einigen weiteren Elementen", sagte US-Aussenminister John Kerry am Mittwoch vor Reportern in Washington. Die EU bereitet nach seinen Worten Kreditbürgschaften in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar (ca. 1,3 Mrd. Franken) für die frühere Sowjetrepublik vor.
Akute Finanznot
Kerry formulierte das erste konkrete Hilfsangebot, seit das Parlament in Kiew den bisherigen pro-russischen Präsidenten Viktor Janukowitsch am Samstag abgesetzt hatte. Nach den monatelangen Massenprotesten ist die Ukraine in akuter Finanznot. Russland hatte Kiew zwar Notkredite von 15 Milliarden Dollar (ca. 13,3 Mrd.
John Kerry formulierte das erste konkrete Hilfsangebot, seit Präsident Janukowitsch abgesetzt wurde.(Archivbild) /


Franken) zugesagt. Doch nach einer ersten Auszahlung legte Moskau die weiteren Tranchen angesichts der dramatischen Entwicklungen in der Ukraine auf Eis.
Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte am Freitag vorausgesagt, das Land werde in die Pleite stürzen, sollte Russland seine Hilfe stoppen. Kiew muss in diesem Jahr noch 13 Milliarden Dollar (ca. 11,5 Mrd. Franken) an seine Gläubiger zurückzahlen. Neben den USA und der EU ist auch der Internationale Währungsfonds (IWF) zu finanzieller Unterstützung bereit.
Für ein Programm des IWF müsste in Kiew aber zunächst eine dauerhafte Regierung im Amt sein, um die Anforderungen des Fonds erfüllen zu können. Neuwahlen in der Ukraine sind für den 25. Mai angesetzt.