Beobachter rechneten mit einem knappen Wahlausgang. Nach Schliessung der Wahllokale um 22 Uhr sollten erste regionale Teilergebnisse veröffentlicht werden. Hochrechnungen waren nicht vorgesehen. Mit gesicherten Ergebnissen wurde erst am Sonntag gerechnet.
Trotz des schönen Frühlingswetters schien das Interesse der Bürger an der Wahl höher als im ersten Wahlgang vor zwei Wochen, wie lokale Medien vermeldeten. Damals hatte die Wahlbeteiligung mit 43,4 Prozent einen historischen Tiefstand erreicht.
Der 49 Jahre alte Sozialdemokrat Fico war ursprünglich als hoher Favorit ins Rennen gegangen. In der ersten Runde am 15. März hatte er gegen 13 andere Kandidaten allerdings nur 28 Prozent der Stimmen erreicht.
Andrej Kiska ist im Rennen um das Präsidentenamt. /


Umfragen hatten ihm fast 40 Prozent vorausgesagt.
Mehr Unterstützung für Kiska
Der politisch unerfahrene Unternehmer Kiska belegte im ersten Wahlgang mit nur vier Prozentpunkten weniger den zweiten Platz. Für die Stichwahl konnte der 51-Jährige jedoch mit mehr Unterstützung aus dem Lager der ausgeschiedenen bürgerlichen Kandidaten rechnen, auf die im ersten Durchgang fast die Hälfte der Stimmen entfallen waren.
Sollte Fico gewinnen, müsste er sein Amt als Ministerpräsident abgeben. Die Sozialdemokraten hätten in diesem Fall die Möglichkeit, ihn durch einen Parteigenossen zu ersetzen.
Der slowakische Präsident wird für fünf Jahre gewählt. Als Staatsoberhaupt ernennt er formell die Regierung, hat aber sonst nur eher repräsentative Aufgaben. In Regierungskrisen kann seine Rolle aber stark sein. Der amtierende Staatspräsident Ivan Gasparovic darf nach zwei jeweils fünfjährigen Amtsperioden nicht mehr antreten.