"Ich möchte noch einmal sagen, dass ich keinen Fehler begangen haben", sagte Morelle gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Er sei nie in der Situation eines Interessenskonflikts gewesen.
Morelle soll vor seiner Zeit als Präsidentenberater nach einem Bericht des Internet-Enthüllungsmagazins "Mediapart" für die Pharma-Industrie gearbeitet haben, während er gleichzeitig für die französische Kontrollbehörde für soziale Angelegenheiten (Igas) tätig war.
So habe Morelle im Jahr 2007 vom dänischen Pharma-Labor Lundbeck 12'500 Euro (ca. 15'200 Franken) bekommen, schrieb das Magazin. Die Igas prüfte diese Vorwürfe und gab am Freitag bekannt, sie könne in ihren Unterlagen keinerlei Nachweis finden, dass Morelle eine Nebentätigkeit für die Pharmabranche habe genehmigen lassen.
Spitzenweine für Arbeitsessen
Für Unmut sorgten darüber hinaus Beschreibungen von "Mediapart", wonach Morelle 30 massgefertigte Paar Luxus-Schuhe besitze, die er sich regelmässig polieren lasse. Zudem habe er sich aus dem Elysée-Weinkeller häufiger Spitzenweine für normale Arbeitsessen kommen lassen.
Morelle hatte sich schon am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite gerechtfertigt.
François Hollande wird in Zukunft auf einen seiner wichtigsten Berater verzichten müssen. /


Er habe "alle Regeln und alle Abläufe eingehalten". Es habe nie einen Interessenkonflikt gegeben. Auf die Verschwendungsvorwürfe ging er nicht ein.
Die Affäre kommt für Hollande zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt: Erst vor wenigen Tagen hatte die Regierung ihr umstrittenes 50-Milliarden-Euro-Sparpaket (ca. 60 Mrd. Franken) vorgestellt, das Einschnitte bei allen Sozialleistungen und den Gehältern der Beamten vorsieht. Dagegen formiert sich auch schon Widerstand im eigenen Lager, bei den Sozialisten im Parlament.