Konkret handelt es sich hierbei um sogenannte «zyklische di-Nukleotide» (CDNs). Diese können den Herzschlag verlangsamen und sind auch in Hinblick auf Herzbehandlungen deutlich vielseitiger als bisher angenommen.
Signalübertragung relevant
Der Botenstoff hat eine Bedeutung als zelluläres Signalmolekül. Die Forscher sind bislang jedoch davon ausgegangen, dass diese Botenstoffe ausschliesslich zur Kommunikation zwischen Bakterien in sogenannten Biofilmen relevant sind.
Der Botenstoff kann den Herzschlag verlangsamen.(Symbolbild) /


Eine Funktion von CDNs in der Signalübertragung in Säugerzellen und vor allem beim Menschen wurde erst 2013 bekannt.
Damals hatten amerikanische Wissenschaftler nachgewiesen, dass CDNs wichtige Agonisten im Immunsystem sind. Denn sie fungieren als eine Art «Alarmmolekül», das Organismen von der Attacke von Viren und Bakterien warnt. Die Experten konnten aktuell zeigen, dass ein Kationenkanal, der HCN4-Kanal, der im Sinusknoten im Herz die Geschwindigkeit des Herzschlages steuert, eine spezifische Bindungsstelle für CDNs hat.
Jenseits des Immunsystems
Die Fachleute fanden heraus, dass wenn diese Bindungsstelle durch ein CDN-Molekül besser besetzt ist, sich der Herzschlag verlangsamt. CDNs agieren dabei wie Acetylcholin und wirken Signalen entgegen, die den Herzschlag beschleunigen. Weil der HCN4-Kanal im Herzen von Säugerzellen ein Angriffspunkt für CDNs ist, birgt die Erkenntnis interessante Implikationen für die Wirkung von CDNs in der menschlichen Physiologie jenseits des Immunsystems.