Und wie die erste Zahl ergibt sich auch die zweite überraschenderweise aus Angaben des US-Arbeitsministeriums. Demnach liegt die Beschäftigungsquote in der Bevölkerung bei nur 59 Prozent. Ausserdem haben 20 Prozent aller US-Familien keinen einzigen Angehörigen, der in Lohn und Brot steht.
Schönfärberei keine Seltenheit
Der Widerspruch zwischen den Zahlen ergibt sich aus der schönfärberischen Zählweise bei der Statistik für die Arbeitslosenquote: Menschen, die es bereits aufgegeben haben nach einem Job zu suchen, gelten dabei per Definition einfach nicht mehr als arbeitslos. Neben einer andauernden desillusionierenden Arbeitsmarktlage kann dabei auch die Alterung in westlichen Gesellschaften eine Rolle spielen: Je chancenloser, desto sinnloser wird die Suche und desto eher lassen es die Betroffenen ganz.
Auch wenn es keine neuen Jobs gibt, kann dadurch die Statistik immer besser aussehen.
Viele US-Amerikaner haben schon resigniert und kommen in der Statistik gar nicht mehr vor. /


So kam der Rückgang der Arbeitslosenquote in den USA vor allem dadurch zustande, dass 806'000 Amerikaner dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen, etwa weil sie die Suche aufgeben oder zu alt sind. Deswegen gibt es Wirtschaftsexperten, die der Beschäftigungsquote eine höhere Aussagekraft zuerkennen.
Immer noch weniger als vor Krise
Die Beschäftigungsquote erfasst den Prozentsatz der Bevölkerung mit Job ab dem 16. Lebensjahr. Im April betrug die Quote nach Angaben des US-Arbeitsministeriums 58,9 Prozent - ein bisschen mehr als Ende 2013, als sie 58,6 Prozent betrug, aber immer noch weit weniger als vor der Finanzkrise 2008: Damals hatten um die 63 Prozent aller Amerikaner im arbeitsfähigen Alter noch einen Job. Oder andersherum: 37 Prozent hatten keinen, während es jetzt über 41 Prozent sind.