Das Team um Vipul Bansal, Leiter des NanoBiotechnology Research Laboratory an der RMIT University, will damit potenziell tödlichen Krankenhausinfektionen vorbeugen.
Die Entwicklung bietet Erregern wie E Coli oder Staphylokokken keinen Nährboden, sondern tötet sie innerhalb von zehn Minuten ab - was beispielsweise für Bettlaken oder Kittel interessant ist. Den Forschern zufolge ist die Entwicklung auch als Lösung geeignet, in die normale Stoffe getaucht werden, um antibakterielle Eigenschaften zu bekommen.
Silber völlig neu verpackt
Es ist schon lange bekannt, dass Silber keimtötend wirkt, weshalb das Edelmetall beispielsweise in Wundauflagen zum Einsatz kommt. Das RMIT-Team hat nun festgestellt, dass organische Materialien mit Halbleitereigenschaften noch besser sind als Silber-Metallsalze. Die Forscher setzen daher auf Silber-Tetracyanoquinodimethan in Form von Nanodrähten, die nur langsam Silberionen abgeben. Entsprechend behandeltes Gewebe hat eine von bisherigen Silber-Stoffen nicht erreichte antibakterielle Wirkung, so das Team im Magazin Advanced Functional Materials.
Das ist interessant für den Kampf gegen Krankenhausinfektionen.
Spezialbezüge sollen Keime im Spital killen. /


«Es gibt ein Potenzial für spezielle Bettwäsche, Leintücher und chirurgische Schürzen, auf denen Mikroben und Bakterien nicht wachsen, so dass wir infektionsfreie Umgebungen im Gesundheitswesen sicherstellen können», so Bansal. Damit würde das Risiko gefährlicher Sekundärinfektionen deutlich sinken. Zudem verweist der Wissenschaftler auf Wundauflagen und Pflaster, die Infektionen noch wirksamer bekämpfen und somit eine schnellere Heilung ermöglichen könnten.
Einfach dippen reicht aus
Nach Angaben der Australian Associated Press ist es nicht nötig, Stoffe mit den silberhaltigen Nanodrähten zu weben. Denn es ist möglich, eine Materiallösung zu fertigen. Dann genügt es, beispielsweise ein T-Shirt in die Lösung zu dippen, damit es antibakteriell wird. Allerdings muss das Team erst abklären, ob das Material ungefährlich für menschliche Zellen und ein gedipptes T-Shirt somit sicher zu tragen ist. Generell ist es für die RMIT-Forscher wichtig zu zeigen, dass solche antibakteriellen Lösungen nicht auch das umliegende Gewebe angreifen.