Dabei ist das in medizinischen Kreisen auch als «metabolisches Syndrom» bezeichnete Phänomen mit seinen gefährlichen Folgen durch ausreichend Bewegung, Ruhephasen nach Stress und ausgewogener Ernährung im Alltag zu verhindern, wie Experten gestern, Dienstag, in Wien informiert haben.
Physische und psychische Leiden
Neben den bekannten körperlichen Folgen eines ungesunden Lebensstils, wie Diabetes-Typ-2, Niereninsuffizienz oder koronaren Herzleiden, leiden die Betroffenen nicht selten auch unter psychischen Beschwerden. Abgeschlagenheit oder gar Depression sind keine Seltenheit. Die Fachleute warnen eindringlich davor, dass das metabolische Syndrom künftig auch bei immer mehr Kindern anzutreffen sein könnte.
«Bei Menschen, die sich vorwiegend von Fast Food ernähren, wenig Ballaststoffe, Obst und Gemüse essen und sich kaum bewegen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie ein metabolisches Syndrom entwickeln», unterstreicht Gerhard Hubmann, WGKK-Berater und Vizepräsident der GAMED - Wiener Internationalen Akademie für Ganzheitsmedizin, auf Nachfrage von pressetext.
Rückkoppelungsprozess als Gefahr
Kommen sowohl körperliche als auch psychologische Beschwerden zusammen, entsteht vielfach ein negativer Rückkoppelungsprozess.
Das sogenannte «tödliche Quartett» betrifft immer mehr Menschen.(Symbolbild) /


So fehlt Patienten mit metabolischem Syndron der Schwung für notwendige Änderungen des Lebensstils - selbst wenn ihnen bewusst ist, dass Handlungsbedarf besteht. Dieser Energiemangel stellt für viele Betroffene eine zusätzliche Belastung dar, die in die Vorstufe zur Depression mündet.
«Aus psychiatrischer Perspektive ist medizinisch-wissenschaftlich und mit hoher Signifikanz gesichert, dass es einen Wechselwirkungsprozess in beide Richtungen gibt - Depression führt zu metabolischem Syndrom und umgekehrt», so Peter Hofmann, stellvertretender Klinikvorstand der Grazer Universitätsklinik für Psychiatrie, gegenüber pressetext. Betroffene hätten ein verdoppeltes Depressionsrisiko. Dass es bei einer Depression zum metabolischen Syndrom komme, sei fast zweimal so wahrscheinlich.