«Wasserstoff wird üblicherweise aus der Aufspaltung von Methangas oder von Wasser gewonnen», erläutert Projektleiter Francesco Vizza. Beim Ersteren ergebe sich ein Umweltproblem, da klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt werde. Die Hydrolyse von Wasser hingegen sei zwar umweltneutral, aber sehr energieaufwendig. Ausserdem sei sie beim Einsatz von Hochdrucktechnik mit Sicherheitsproblemen verbunden.
«Das von uns entwickelte Konzept beruht auf der Verwendung von mit Akohol versetzten Wasserlösungen und nanostrukturierten Elektroden», so der Wissenschaftler.
Energie der Zukunft? /


Dazu eigneten sich Äthanol, Glykol oder aus Biomasse erzeugter Alkohol. Dies bringe eine im Vergleich zur Hydrolyse von Wasser grosse Energieeinsparung von 60 Prozent mit sich.
Hochwertige Nebenprodukte
Die bei dem neuen Verfahren der Italiener aufgewendete Energie liege erheblich unter der von der US-Energiebehörde für das Jahr 2020 festlegten Obergrenze von 43 Kilowattstunden je Kilogramm Wasserstoff. Mithilfe des kostengünstig hergestellten Wasserstoffs könnten auch nicht-stationäre Generatoren zur sauberen Stromerzeugung betrieben werden.
«Ausserdem bringt das Verfahren die Entstehung hochwertiger Nebenprodukte mit sich, die in der Kosmetik-, Textil-, Lebensmittel- und Kunststoffindustrie Anwendung finden», unterstreicht der CNR-Forscher abschliessend. Finanziert worden war die wissenschaftliche Untersuchung im Rahmen des europäischen Forschungsprgramms «Decore» und des von der Cassa di Risparmio di Firenze geförderten Projektes «Hydrolab2». Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift «Nature Communications» nachzulesen.