Die Zahl zu den getöteten Zivilisten wurde von den Gesundheitsbehörden der örtlichen Regionalverwaltung veröffentlicht. Am Mittwochmorgen waren in den Vororten von Donezk weiter Gefechte zu hören. Nach Behördenangaben gelang es, die Wasserversorgung in der Region nach zwei Tagen Unterbrechung wiederherzustellen.
Die ukrainische Armee teilte mit, im gesamten Kampfgebiet seien binnen 24 Stunden neun Regierungssoldaten getötet und 22 weitere verletzt worden seien. Eine Einwohnerin berichtete, dass in der östlich von Donezk gelegenen Stadt Makijiwka ebenfalls weiter gekämpft werde. Die Stadt mit einst 360'000 Einwohnern steht seit Montag unter schwerem Beschuss.
Am Mittwoch floss in Makijiwka nach Angaben eines Augenzeugen zumindest wieder Wasser. Noch einmal weiter östlich von Donezk gewannen die Regierungstruppen nach Angaben der Nationalgarde fast vollständig die Kontrolle über die Kleinstadt Ilowajsk zurück.
Nachdem die Armee am Dienstag nach eigenen Angaben «Strassenkämpfe» im Zentrum der Rebellenhochburg Lugansk führte, gingen dort die Gefechte den örtlichen Behörden zufolge in der Nacht weiter. Die Industriestadt mit zuvor 420'000 Einwohnern ist seit zwei Wochen von der Versorgung mit Wasser und Strom abgeschnitten.
Vom Nachschub abschneiden
Die ukrainische Armee kündigte am Mittwoch eine Neuausrichtung ihrer Strategie an.
Heftige Kämpfe forderten mehrere Todesopfer. (Symbolbild) /


Die Hauptbemühungen der Streitkräfte zielten darauf ab, die von den Rebellen gehaltenen Gebiete von der Versorgung mit Waffen und Kämpfern aus Russland zu isolieren, teilte der für die Kämpfe im Osten verantwortliche Generalstab der Armee mit.
Diese Strategie war am Montag vom ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko angeordnet worden. Zuvor hatte Poroschenko Angaben der Rebellen bestätigt, wonach 1200 Kämpfer von Russland aus zu den Separatisten gestossen seien.
Die russische Armee kündigte am Mittwoch an, eine weitere Militärübung abhalten zu wollen. Das Manöver finde in der südrussischen Region Astrachan statt, sagte Armeesprecher Igor Klimow der Nachrichtenagentur Interfax. Die Region liegt mehrere hundert Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Bei dem Manöver sollen verschiedene Raketensysteme getestet werden.
Treffen Putin-Poroschenko
Russland hielt seit Beginn des Ukraine-Konflikts bereits mehrere Militärübungen ab. Kiew wertet die Manöver als Drohgebärden Moskaus. Der russische Präsident Wladimir Putin soll kommende Woche in der weissrussischen Hauptstadt Minsk mit dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko zusammentreffen. Zuvor reist die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Samstag nach Kiew, um mit der ukrainischen Regierung über die Krise zu beraten.