Auch in der Hauptstadt Santiago war die Erschütterung zu spüren. In einigen Stadtteilen fiel der Strom aus. Berichte über Verletzte oder schwere Schäden lagen zunächst nicht vor. Auch Tsunami-Gefahr bestehe nicht, teilte das Innenministerium mit.
In der Hauptstadt wurde ein Fussballspiel zwischen den Erstligisten Unión Española und Universidad de Concepción kurzzeitig unterbrochen. Die Spieler versammelten sich in der Mitte des Spielfelds, und die Zuschauer strömten zu den Notausgängen.
Dem Katastrophenschutz zufolge wackelten einige Gebäude in Santiago 30 bis 40 Sekunden lang, was viele Menschen in Panik versetzte. Medienberichten zufolge funktionierten zum Teil auch Handys und das Internet nicht mehr.
Valparaíso, 120 km nordwestlich von der Hauptstadt Santiago, liegt in Zentral-Chile, und ist, wie die meisten chilenischen Städte, sehr anfällig für Erdbeben. /


Der Kupferproduzent Codelco erklärte, die Förderung in der Andina-Mine, die rund 50 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt liegt, laufe normal. Allerdings wurden die Arbeiten in der Aconcagua-Raffinerie nach Angaben des staatlichen Ölkonzerns Enap teilweise aus Sicherheitsgründen unterbrochen.
Dem Pazifischen Feuerring angehörig
Chile gehört zu den seismisch aktivsten Ländern der Erde, die Menschen in dem südamerikanischen Land sind an Erdbeben gewöhnt. Chile liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Kontinentalplatten aufeinander stossen. Diese sind ständig in Bewegung und lösen immer wieder Erdbeben aus.
Bereits am frühen Morgen hatte im Norden Chiles die Erde gebebt. Der Erdstoss nahe der Stadt Iquique hatte eine Stärke von 5,7. Im April waren dort bei einem Beben der Stärke 8,2 sieben Menschen ums Leben gekommen.