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Marco Schönbächler kommt anUnter den 25 Nominierten für das Vorbereitungscamp des Schweizer Nationalteams ist einer, der als Junior vor Jahren auf grossem Kurs war: Marco Schönbächler. Vladimir Petkovic belohnt den 24-Jährigen für seinen Aufschwung beim FCZ.bg / Quelle: Si / Montag, 10. November 2014 / 16:11 h
Der Debütant checkte ein paar Stunden vor der Schweizer Prominenz aus den europäischen Ligen im Team-Hotel ein. «Lieber zu früh als zu spät», lächelte Schönbächler zu Beginn der «Litauen-Woche» verschmitzt. Was für den Tag der Premiere galt, passt nicht ganz zu seinem Curriculum Vitae. Den filigranen Spieler mit dem Model-Gesicht hätte mancher Experte nicht erst sieben Jahre nach dem ersten Spiel in der Schweizer U21-Equipe im Kreis der SFV-Auswahl erwartet.
Schönbächler gehörte nahezu auf jeder Ebene zum Stamm der Junioren-Equipen des Verbands. Er ist kein Rookie im klassischen Sinn. Die Kennzahlen seiner Klub-Karriere sind imposant. Der Zürcher hat in der Schweiz jede relevante Trophäe gewonnen. Als Teenager stemmte er 2009 bereits zum zweiten Mal den Meisterpokal in die Höhe und kam in der Champions League zum Einsatz. Im letzten Frühling stürmte er mit dem FCZ zum Cupsieg.
Favre als «Schönbi-Fan» «Ich habe tatsächlich schon einiges erlebt, auch viele Ups und Downs.» Lucien Favre beschleunigte Schönbächlers Ankunft im Profi-Fussball erheblich. Der Erfolgstrainer von Mönchengladbach erinnert sich gut an dessen Aufstieg: «Er war vor allem als falscher Stürmer sehr gut und fand sich sofort zurecht.» Für Favre ist das Aufgebot von Petkovic absolut nachvollziehbar. Er outet sich nicht zum ersten Mal als Fan des FCZ-Professionals: «Schönbis Qualitäten besitzen in der Schweiz nur wenige Spieler. Er ist im Abschluss brandgefährlich.» Er hält einen internationalen Durchbruch des spektakulären Couloir-Spielers durchaus für möglich. Er sei einer, der ankommt - im Wortsinn. Ohne seinen Westschweizer Mentor, der im Sommer 2007 nach dem zweiten Titelgewinn eine Offerte Berlins der Fortsetzung in Zürich vorzog, verlief Schönbächlers Laufbahn nicht mehr nur wunschgemäss. Dem Talent wurden Etiketten angehängt - «Schönspieler», «Selbstdarsteller», «Schöngeist». Der Hoffnungsträger stagnierte. Favres Nachfolger Bernard Challandes ignorierte den kleinen Künstler phasenweise. Unter Urs Fischer fand er den Tritt wieder, ehe ihn Rolf Fringer vorübergehend in die U21 verbannte.Marco Schönbächler rückt ins Nati-Camp ein. /
Konstanz statt Zweifel In jener schwierigen Phase habe er sich selbstredend nicht mehr mit einem Aufgebot für die Nationalmannschaft beschäftigt. «Damals kamen durchaus ein paar Zweifel auf. Mir fehlte die Konstanz.» Aufgeben mochte er trotzdem nie. «Mein Ziel war immer, mich beim FCZ durchzusetzen. Den Klub zu verlassen, kam für mich auch in den unangenehmen Zeiten nicht infrage.» Inzwischen hat er sich beim Zweiten der Liga einen respektablen Status erarbeitet. Der Fundus ist auf 184 Super-League-Spiele angewachsen. Urs Meier setzt ausnahmslos auf Schönbächler. «Das hat mir gutgetan. Der Systemwechsel ist sicher auch ein wichtiger Faktor.» Im 3-5-2 des FC Zürich sorgt der Sprinter für die spektakulären Inputs an der Seitenlinie. Als Bonus für seine FCZ-Performance der letzten Monate betritt Schönbächler nun eine neue Bühne. Er werde sich zunächst einmal «mit guten Trainings anbieten» und sich einen Überblick verschaffen. «Mir ist bewusst, dass die Konkurrenz auf meiner Position gross ist». Zwei der vier Bewerber um einen Startplatz kennt er gut: Josip Drmic (Leverkusen) und Admir Mehmedi (Freiburg) empfahlen sich einst an seiner Seite beim FCZ für ein Engagement im Ausland. Ihren Weg hat Schönbächler genau verfolgt. Für ihn persönlich ist eine ähnliche Entwicklung denkbar: «Das Ausland wird für mich bestimmt auch einmal zum Thema.» Sein Vertrag in Zürich endet im nächsten Juni. Im Winter wird er allfällige Offerten prüfen und sich entscheiden, «wie es für mich weitergeht».Ein Drama im Kopf Weitere Prognosen mochte er keine veröffentlichen. Er selber weiss am besten, dass im manchmal komplizierten Fussball-Business wenig planbar ist. Tags zuvor hat er die Unberechenbarkeit des Geschäfts hautnah erlebt, als sich im Brügglifeld sein Teamkollege Gilles Yapi wegen eines brutalen Tritts von Sandro Wieser schwer verletzte. «Das Foul war sehr unnötig - so wie vor zwei Jahren bei Burim Kukeli. Mir tut es extrem leid, was Gilles passiert ist.» Yapis Drama machte Schönbächler zu schaffen - das war hör- und spürbar.
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