«Wir zahlen, um dieses Zertifikat allen zur Verfügung zu stellen», sagte der Leiter des Omega-Mutterkonzerns Swatch, Nick Hayek, am Dienstag vor den Medien in Genf.
Der neue Qualitätsstandard soll die Präzision von mechanischen Uhrwerken vor allem mit Blick auf magnetische Einflüsse belegen.
«Der Konsument muss die Garantie erhalten, dass sein Smartphone, sein Tablet oder sogar eines Tages seine Smartwatch die Präzision seiner Uhr nicht verändert», sagte der Leiter der Swatch Group mit einer humoristischen Anspielung auf die Smartwatch, die der iPhone-Hersteller Apple auf den Markt gebracht hat.
Nachdem Omega im vergangenen Jahr seine antimagnetischen Uhren lancierte, entwickelte das Unternehmen nun in Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Institut für Metrologie (Metas) das Zertifikat.
Uhrenbranche darf nicht nur in Boutiquen investieren
Die Uhren werden beim Prüfverfahren einem Magnetfeld von über 15'000 Gauss ausgesetzt, was in etwa der elektromagnetischen Strahlung eines Geräts für die Magnetresonanztomographie entspricht. Getestet werden ausserdem auch noch die Gangreserve (Leistungsreserve in Stunden) sowie die Wasserdichte der Uhren.
Nick Hayek, Leiter des Omega-Mutterkonzerns Swatch. /


Der Zertifikationsprozess von Metas sei für die gesamte Uhrenindustrie offen und könne auch in anderen Industrien eingesetzt werden, hielt Metas-Direktor Christian Bock an der Medienkonferenz fest. Metas wird das Labor zur Zertifizierung im kommenden Jahr in der Omega-Produktion in Biel einrichten.
Hayek bezeichnete das neu entwickelte Zertifikat als wichtigen Beleg für die Innovation in der Schweizer Uhrenindustrie. «Die Innovation muss weitergehen und darf nicht halt machen. Die Schweizer Uhrenindustrie muss so ihre Führungsposition verteidigen», sagte Hayek. Er rief alle Branchenakteure dazu auf, sich auf die Forschung zu fokussieren und die Ressourcen nicht nur für das Marketing und Boutiquen einzusetzen.