Demnach kamen 207'000 der Migranten «illegal über das Mittelmeer». Seit September seien zwölf mit Flüchtlingen beladene Frachter in Europa eingetroffen, was zeige, dass die Schleuser «neue Routen und neue Methoden» finden würden.
Avramopoulos warnte, ohne ein «entschiedenes und koordiniertes Handeln» der EU werde der Zustrom von Migranten angesichts der Konflikte an den Grenzen der EU weiter anhalten. Die EU müsse vor allem das Vorgehen gegen die Schmuggler verstärken, indem es die Sammlung und den Austausch von Informationen verbessere.
Verlagerung der Flüchtlingsrouten
Angesichts der Verlagerung der Flüchtlingsrouten über die Türkei sei Brüssel im Kontakt mit Ankara, um über Konsequenzen zu sprechen, sagte der Kommissar.
Über 207'000 Migranten sind 'illegal über das Mittelmeer' nach Europa gelangt. (Symbolbild) /


Er sprach sich zudem für eine Erhöhung des Kontingents an Flüchtlingen aus Syrien aus.
Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi forderte seinerseits in Strassburg, dass sich die EU dem Konflikt in Libyen widme. Über das nordafrikanische Land reisen die meisten Migranten nach Europa. Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 herrschen in Libyen Anarchie und Gewalt. Der fast vollständige Zusammenbruch der staatlichen Ordnung erleichtert auch die Aktivität der Schmuggler.