Europa sei immer darauf ausgerichtet, «einen Kompromiss zu finden», sagte sie. «Kompromisse geht man immer dann ein, wenn die Vorteile die Nachteile überwiegen.» Deutschland sei dazu bereit. Allerdings beruhe Europas Glaubwürdigkeit auch darauf, «dass wir Regeln einhalten», sagte Merkel.
Nun müsse man schauen, welche Vorschläge die griechische Regierung präsentiere. Darüber würden dann die Euro-Finanzminister am kommenden Montag beraten, sagte die Kanzlerin. «Da haben wir ja noch ein paar Tage Zeit.» Sie freue sich nun vorerst auf ihre erste Begegnung mit Tsipras.
Deutschland sei zu Kompromissen bereit, so Angela Merkel. (Archivbild) /

Tsipras zuversichtlich
Die beiden Regierungschefs begrüssten sich lächelnd mit einem Händedruck und sprachen kurz miteinander. Nach griechischen Angaben gratulierte Merkel Tsipras dabei zu seinem Wahlsieg. Zudem habe sie erklärt, sie hoffe auf eine gute Kooperation trotz der Schwierigkeiten. Tsipras habe lächelnd geantwortet: «Das hoffe ich.»
Tsipras äusserte sich bei seiner Ankunft in Brüssel zuversichtlich, dass im Schuldenstreit eine gemeinsame Lösung gefunden werde.
Das derzeitige Hilfsprogramm für Griechenland läuft Ende Februar aus; ohne eine Verlängerung droht Athen bald die Staatspleite. Vor einem Antrag auf eine Verlängerung des Programms scheut Griechenland aber zurück, weil es die damit verbundenen Spar- und Reformauflagen nicht länger erfüllen will.