«Das menschliche Gehirn unterscheidet Tiere auf Anhieb von unbeweglichen Objekten, wobei dies unabhängig vom Willen oder von den jeweiligen äusseren Umständen geschieht», so Projektleiter Alberto Zani.
Diese neue Erkenntnis geht aller Voraussicht nach auf die Entstehungsgeschichte des Menschen zurück, als es wichtig war, das Herannahen wilder Tiere vorzeitig zu entdecken und sich möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Die Wahrnehmung erfolgt gleichermassen automatisch, ohne dass es dem Betreffenden überhaupt bewusst wird.
Anhand einer aus Schülern zusammengesetzten Testgruppe zeigte sich, dass Tiere eine schnellere Reaktion des Gehirns mit einem höheren biolelektrischen Potenzial als leblose Gegenstände erzeugen.
Leopard - das Gehirn hat eine schnelle Reaktion auf Tiere. /


Die dazugehörigen Messungen ergaben einen Durchschnittswert von 564 Millisekunden im Gegensatz zu den Objekttests, bei denen es 626 Millisekunden waren.
Erklärung für Verhalten von Kinder
Lebewesen mit Augen, Maul und Läufen, so die Schlussfolgerung der Experten, haben einen grösseren Erinnerungswert als leblose Objekte. «Die ausserordentlich schnelle Wahrnehmung und Erkennung von Tieren liefert auch eine Erklärung dafür, warum Kleinkinder regelmässig nicht nur sehr stark auf lebende Tiere, sondern auch auf Tierdarstellungen oder -persönlichkeiten in Zeichentrickfilmen reagieren», so Zani.
Die multidisziplinäre Forschungsarbeit ist in enger Zusammenarbeit mit dem Milan Center for Neuroscience an der Università Milano Bicocca durchgeführt worden.