In einer Erklärung auf seiner Webseite veröffentlichte das UNHCR Empfehlungen für die EU-Staats- und Regierungschefs, die sich am Donnerstag in Brüssel zu einem Sondergipfel treffen. Die UNO-Organisation rief zu einem sofortigen Handeln auf.
Für das UNHCR ist eine verstärkte Such- und Notrettungsoperation nötig sowie glaubwürdige legale alternative Wege statt der gefährlichen Reisen über das Mittelmeer, damit die Menschen nicht auf Schlepper angewiesen seien.
Die UNO-Organisation begrüsst die von der EU geplante Ausweitung der beiden Frontex-Operationen "Triton" und "Poseidon" und fordert, dass diese der Notrettung des Programms "Mare Nostrum" im vergangenen Jahr entspricht.
Die Notrettung fördere die Migration nicht, betonte das UNHCR. In diesem Jahr hätten mehr Menschen den Weg über das Mittelmeer angetreten als in der selben Periode 2014 unter dem Programm "Mare Nostrum".
Raschere Verfahren
Weiter spricht sich das UNHCR dafür aus, rasche Verfahren für offensichtliche Flüchtlinge wie etwa die Syrer zu entwickeln.
In Malta gedenken Zahlreiche den 24 toten Flüchtlingen. /


Zusätzliche Bemühungen seien auch nötig bei der Solidarität unter den EU-Staaten.
Die UNO empfiehlt zudem ein grösseres Pilotprojekt zur Ansiedlung syrischer Flüchtlinge, die sich nach der Mittelmeer-Überfahrt in Griechenland und Italien befinden. Die bisherigen Angebote der EU-Staaten seien ungenügend.
Zu alternativen Wegen statt der gefährlichen Mittelmeer-Überquerung zählt das UNHCR etwa die Familienzusammenführung und Arrangements mit flexibler Visa-Erteilung.
Die UNO-Organisation will ein neues Programm zur raschen Rückführung von irregulären Migranten unterstützen, die keinen Anspruch auf Flüchtlingsschutz haben und ihren Aufenthalt in der EU nicht regeln können. Die Rückkehr müsse aber in Würde, Sicherheit und unter Einhaltung der Menschenrechte vorgenommen werden.
Gedenken an die jüngsten Opfer
Mit einer bewegenden Trauerfeier hat Malta der 24 geborgenen Todesopfer des jüngsten Flüchtlingsdramas im Mittelmeer gedacht. Der katholische Bischof Mario Grech und Imam Mohamed El Sadi von der muslimischen Gemeinde leiteten den Gottesdienst in der Hafenstadt Msida.
Anschliessendwurden die 24 Opfer, unter ihnen ein Jugendlicher im geschätzten Alter von 14 Jahren, auf Maltas Zentralfriedhof beigesetzt. Am Abend sollten Blumen ins Meer geworfen werden für die vermutlich Hunderten weiteren Menschen, die bei dem Unglück ertrunken waren.