Seit Montag 7 Uhr sei die Zahl der Meldungen deutlich ansteigend, sagte Mediensprecherin Alice Born auf Anfrage. In mehreren Fällen seien Bäche über die Ufer getreten. Viele Meldungen stammen aus der Region Bern, betroffen sind aber auch die anderen Kantonsteile.
Der Thunersee erreichte kurz nach neun Uhr die Hochwassermarke. Der Entlastungsstollen musste vorderhand geschlossen werden, um die unterliegenden Orte, allen voran Bern, zu schonen. Die unterhalb von Thun liegenden Aarezuflüsse wie die Zulg oder die Rotache führten sehr viel Wasser. Zusammen mit jenem des Entlastungsstollens aus Thun wäre das für die aarenahen Quartiere in Bern zu viel geworden.
Die Schifffahrt auf dem Thunersee wurde eingestellt. Mit dem Erreichen der Hochwassermarke dürfen die Passagierschiffe nicht mehr fahren. Dies vor allem wegen des Wellenschlages und möglichen Uferschäden, wie aus einer Mitteilung der BLS hervorgeht.
In Bern haben Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun. /


Auf dem Brienzersee ist die Hochwassersituation nicht so prekär, dort verkehren die Schiffe normal.
Beim Bielersee stand der Pegelstand am Montagvormittag bei 430,14 Meter über Meer, die Hochwassermarke liegt bei 430,35 Meter über Meer. In Bern hat die Aare erste Spazierwege am Ufer überflutet, die Wege sind gesperrt. Auf allen Berner Gewässern ist weiterhin mit Schwemmholz zu rechnen. Die Polizei ermahnte die Schiffsführer, erhöhte Vorsicht walten zu lassen.
Angespannte Lage auch im Wallis
Im Wallis liess der Regen den Pegel der Vièze in Monthey VS erneut auf einen kritischen Stand ansteigen. Die Behörden wiesen die betroffenen Anwohner an, sich auf eine allfällige Evakuierung vorzubereiten.
Die Ufer wurden mit Dämmen und Sandsäcken gesichert und die Feuerwehr in Alarmbereitschaft versetzt. Wegen der Regenfällen wurde auch die Bahnlinie zwischen Monthey und Saint-Maurice vorsorglich geschlossen.
Auch in Saint-Gingolph VS am Genfersee blieb die Lage angespannt. Dort waren am Samstag Schlamm und Schutt ins Dorf gespült worden. Die Strasse zwischen Saint-Gingolph an der französischen Grenze und Le Bouveret in Richtung Wallis kann nur einspurig befahrt werden.
Auch im Val d'Illiez bei Champoussin sowie zwischen Vex und Euseigne im Val d'Hérens mussten zwei Strassen wegen der Gefahr von Erdrutschen gesperrt werden.
Etwas Entspannung auf dem Rhein
Auf dem Rhein hat sich die Lage dagegen teilweise wieder entspannt. Die Rheinschifffahrt von Basel flussabwärts nach Kembs (F) ist in der Nacht freigegeben worden.
Der Pegel Basel-Rheinhalle hatte in der Nacht den für die Sperre massgeblichen Stand von 820 Zentimetern unterschritten und war danach weiter gefallen, wie einer Mitteilung der Schweizerischen Rheinhäfen zu entnehmen ist. Weiterhin gesperrt blieb der Rhein jedoch auf der Strecke von Basel flussaufwärts.