Das haben Forscher der University of Toronto festgestellt. «Das schlechte Gefühl, älter zu werden, beeinträchtigt die sensorischen und kognitiven Fähigkeiten», erklärt Studienleiterin Aliston Chasteen.
Selbsteinschätzung wichtig
Der aktuellen Studie nach sind schlechte Gefühle des Älterwerdens oft das Ergebnis von Stereotypen, die in Kommentaren der Umwelt über nachlassendes Gedächtnis oder Hörfähigkeit münden. In der Folge münden diese bei den Betroffenen in eine negative Selbsteinschätzung. In der aktuellen Analyse untersuchten die Forscher drei Variablen auf ihre gegenseitigen Abhängigkeiten: die Einstellung zum Altern, die Selbsteinschätzung der Hör- und Erinnerungsfähigkeiten sowie die wahren Fähigkeiten dieser beiden Funktionen.
Die 301 getesteten und befragten Personen waren zwischen 56 und 96 Jahre alt.
Je negativer man zum Alter eingestellt ist, desto mehr Nachteile hat man. /


Das Ergebnis war eindeutig: Diejenigen, die eine negative Einstellung zum Altern mitbrachten, schnitten auch beim Gehör- sowie Gedächtnistest schlechter ab. «Das heisst nicht, dass eine negative Einstellung schlechte Leistung verursacht. Es gibt nur eine starke Korrelation von Einstellung und Leistung, wenn eine negative Einstellung zum Altern das eigene Vertrauen in seine Fähigkeiten untergräbt», so Chasteen.
Enormer Einfluss auf Pflege
Den Wissenschaftlern nach werden sich die Schwerpunkte in der Therapie von altersbedingten Problemen angesichts der neuen Erkenntnisse verschieben. Die Forscherin empfiehlt, älteren Menschen dabei zu unterstützen, Wege zu finden, wie diese ihre Alterserfahrungen positiv beeinflussen können. Zudem sollte in der Pflege zusätzlich auch Trainingsmaterial bereitgestellt werden, um die kognitiven und sensorischen Fähigkeiten aktiv zu fördern.