Vergangene Woche wurde bei unseren Nachbarn beschlossen, dass ungesund dünne Models nicht mehr über den Catwalk laufen dürfen. Dies bedeutet, dass alle Models, die in Frankreich arbeiten wollen, ein ärztliches Attest benötigen, das bescheinigt, dass sie gesund sind und einen vernünftigen Body Mass Index haben. Wird dieses Gesetz gebrochen, drohen Modelagenturen und Modehäusern Gefängnisstrafen von bis zu sechs Monaten oder Geldstrafen in Höhe von 75.000 Euro. Eine weitere neue Regelung: Unternehmen, die Fotos für Kampagnen bearbeiten lassen, müssen die Veränderungen kenntlich machen.
Die neuen Gesetze stiessen in der Branche natürlich auf gemischte Reaktionen. Eine Befürworterin ist Designerin Rebecca Minkoff.
Rebecca Minkoff findet das neue französische Gesetz, das Magermodels vom Laufsteg verbannt, richtig. /
«Wir versuchen immer, gesunde Models für unsere Shows, Lookbooks und E-commerce-Shootings zu casten», versicherte sie gegenüber 'WWD'. «Als Designer haben wir die Pflicht, unseren Kundinnen und jungen Frauen überall zu zeigen, dass gesund schick ist. Ich finde das Gesetz in Frankreich ist ein toller Schritt.»
Vor allem die Neuregelung zu Bildern ist das, was die meisten in der Branche kritisieren. Schliesslich sei Photoshop nicht die einzige Möglichkeit, bei Fotos zu mogeln. Licht etwa habe einen grossen Einfluss. «Es hat schon etwas Schockierendes, die künstlerische Dimension zu beseitigen», erklärte Designer Jean-Charles de Castelbajac und gab zu bedenken: «Ohne Retuschieren gebe es keine Fotografien von Philippe Halsman und Irving Penn.»
