Unmittelbar danach reiste Karsai nach Washington ab, wo am Mittwoch ein Anti-Terror-Gipfel mit US-Präsident Barack Obama und dem pakistanischen Präsidenten Asif Ali Zardari geplant ist.
UNO-Vertreter äusserten sich «bestürzt» über den Entscheid Karsais für Fahim. Die prominente Abgeordnete Schukria Baraksai sprach von einer Rückkehr in die Ära der «Warlords».
Ebenso wie Chalili kämpfte Fahim während des Bürgerkriegs in den 90er Jahren unter dem 2001 von der Al-Kaida ermordeten Achmed Schah Massud gegen die Taliban. Fahim steht im Verdacht, nach der Auflösung seiner Miliz Waffenverstecke im Pandschir-Tal angelegt zu haben.
Ansehen eingebüsst
Karsai hatte den Tadschiken schon einmal kurz zu seinem Verteidigungsminister ernannt, ihn jedoch auf internationalen Druck hin wieder entlassen.
Karsai hat seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im August eingereicht. /


Bei den ersten freien Wahlen im Oktober 2004 musste er auf Fahim als Vize-Kandidaten verzichten.
Der einstige Hoffnungsträger Karsai hat in Afghanistan und im Ausland sein Ansehen eingebüsst. Die USA werfen ihm vor, nichts zur Eindämmung der Korruption zu unternehmen und der Gewalt im Land hilflos gegenüber zu stehen.
Die Wahl 2004 hatte Karsai mit 55 Prozent gewonnen. Angesichts der Zerstrittenheit der Opposition wird mit seiner Wiederwahl im August gerechnet.