CleanTech-Betriebe mit wirklichem Wachstumspotenzial werden die Finanzkrise unbeschadet überstehen, so der Tenor von Experten auf der gestrigen Clean Investor Konferenz in London.
Investitionen in Marktsegmente wie Wind- und Solarenergie sind seit März 2008 zwar weltweit rückläufig, dennoch wächst die Branche.
«Anzahl und Qualität der Beteiligungsanfragen haben seit Sommer 2008 stark zugenommen. Aus unserer Sicht geht die Investitionstätigkeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz unvermittelt weiter», sagt Felix Janssen, Investment Manager von der CleanTech Invest in St. Gallen. Es müsse jedoch berücksichtigt werden, dass sich die Finanzierungsmodelle im deutschsprachigen Raum unterscheiden. Hierzulande existierten weniger Fonds, dafür fliesse wesentlich mehr gebündeltes Familienkapital in Beteiligungen.
Tiefer Ölpreis als Bremsfaktor
Private Equity-Investitionen in aufstrebende Unternehmen sind in Deutschland 2008 auf konstantem Niveau geblieben, wenngleich die Investitionstätigkeit laut Angaben des Bundesverbands deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) generell um 21 Prozent eingebrochen ist. Dies könne vorwiegend auf eine investitionsschwache zweite Jahreshälfte und das stark verminderte Engagement ausländischer Beteiligungsgesellschaften zurückgeführt werden.
Investoren wittern Erträge mit CleanTechnology.
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Unternehmen, die im Bereich saubere Energietechnologie operieren, haben 2008 vergleichsweise schlechte Performances an den Börsen hingelegt. Der niedrige Ölpreis sowie die starke Abhängigkeit von technologischen Innovationen scheinen dafür ausschlaggebend zu sein. Die allgemeine Verteuerung von Fremdkapital hat sich zudem nachteilig auf die Umsetzung von Alternativenergieprojekten ausgewirkt. In neu gegründeten Beteiligungsfonds sei jedoch noch anlagebedürftiges Kapital zu finden, berichtet Reuters unter Bezugnahme auf Investorenaussagen im Zuge der Clean Investor Konferenz.
Schützenhilfe von Konjunkturpaketen
Konjunkturpakete und Subventionen tragen ebenfalls zur allgemeinen Zuversicht bei. Weltweit sollen 430 Mrd. Dollar oder 15 Prozent aus den jüngst beschlossenen Konjunkturstützungsprogrammen in grüne Technik fliessen.
Demnach wird bis 2020 mit einem durchschnittlich 6,5-prozentigen Wachstum der Branche gerechnet. «Die Konjunkturpakete sind kurzfristig wichtig, um die wirtschaftliche Dynamik aufrechterhalten zu können. Langfristig werde ohnehin kein Weg an einer nachhaltigen Wirtschaft vorbeiführen», so Janssen weiter.