Den Protest der fünf erwachsenen Kinder Berlusconis lösten die Worte des Oppositionschefs Dario Franceschini aus. Dieser hatte im Wahlkampf betont: «Würden Sie Ihre Kinder von einem Mann wie Berlusconi erziehen lassen? Er ist ein erfolgreicher, mächtiger und reicher Mann. Ein Mensch, der das Land führt, muss jedoch auch transparente Werte vermitteln können», sagte Franceschini.
Der Oppositionschef bezog sich auf die Beziehung zwischen Berlusconi und der jungen Neapolitanerin Noemi Letizia, die eine Karriere als Model versucht.
Auf Franceschinis Attacke reagierte Berlusconis Sohn Pier Silvio, Vizepräsident der TV-Gruppe Mediaset.
Silvio Berlusconi kann sich auf seinen Nachwuchs, der seine Firmen führt, verlassen. /


«Was erlaubt sich Franceschini! Berlusconis Werte sind auch meine eigenen: Liebe für die Arbeit, Freigiebigkeit und Respekt für die anderen Menschen, die Franceschini offenbar nicht kennt», schrieb der Sohn in einer Pressemitteilung.
Kinder melden sich
Kurz daraufhin meldete sich auch Berlusconis älteste Tochter Marina, Präsidentin der Berlusconi eigenen TV-Holding Fininvest, zu Wort. «Wer hat das Recht, Berlusconi als Vater zu verurteilen? Franceschini beleidigt auch mich als Tochter, eine Tochter, die auf ihren Vater sehr stolz ist», sagte Marina, die aus Berlusconis erster Ehe ist.
Auch die drei Kinder, die Berlusconi von Veronica Lario hat, verteidigten ihren Vater.«Die Politik hat nicht das Recht, Berlusconi als Vater zu beurteilen. Politik und Privatsphäre müssten getrennt bleiben», sagte der 20-jährige Luigi Berlusconi, jüngster Sohn Berlusconis. Seinem Protest schlossen sich auch seine beiden älteren Schwestern Eleonora und Barbara an.