Gegenüber dem Vorquartal nahm das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) von Januar bis März um 0,8 Prozent ab, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mitteilte. Bereits im vierten Quartal 2008 sank das reale BIP um 0,6 Prozent.
Für Aymo Brunetti, Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik im SECO, kommt der deutliche BIP-Rückgang erwartungsgemäss. Die Schweiz werde von der Krise verzögert, aber voll getroffen. Die Binnenkonjunktur sei noch etwas stabiler als in anderen Ländern.
Im Sog der Weltkonjunktur
In der EU etwa schrumpfte das BIP im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 2,5 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,6 Prozent. Mittelfristig werde sich die Schweiz dem Einbruch der Weltkonjunktur also nicht entziehen können.
Erwartungsgemässs sehr stark zurück gegangen sind die Exporte.
Die Export-Wirtschaft ist von der Krise besonders stark betroffen. /


Sie sanken im Vergleich zum Vorquartal um 5,4 Prozent. Die Einfuhren von Waren und Dienstleistungen verharrten aufgrund eines Spezialeffektes auf dem Niveau des Vorquartals.
Konsumentenausgaben stagnieren
Die Konsumausgaben der privaten Haushalte Wirtschaft stiegen lediglich um 0,1 Prozent. Dafür springt nun der Staat in die Bresche: Seine Konsumausgaben erhöhten sich im Vergleich zum Vorquartal um 1,4 Prozent.
Die BIP-Zahlen im ersten Quartal sehen laut der Zürcher Kantonalbank (ZKB) wie erwartet sehr düster aus. Das erklärte der für die Schweiz zuständige ZKB-Ökonom, David Marmet, auf Anfrage.
Ende in Sicht
Laut Marmet gibt es aber bereits - vor allem in China - Vorlaufindikatoren, die dafür sprechen, dass die Schweiz gegen Ende 2009 aus der Rezession herausfinden wird.
Noch offen ist ob, das SECO seine für den 17. Juni angekündigten Konjunkturprognosen nach unten anpassen wird und als Folge davon ein drittes Konjunkturpaket des Bundes lanciert wird. Brunetti sagte dazu lediglich, er mache keine Prognose über die Prognose.